Spezielle Physiologie der Tiere: Das Zentralnervensystem der Säugetiere – Struktur und komplexe Funktionen

Zusammenfassung

Ein menschliches Gehirn weist gut 85 Mrd. Nervenzellen auf, die teils in artspezifischen, genetisch determinierten Mustern und teils über erfahrungsabhängige, individuelle Verbindungen über Synapsen miteinander kommunizieren. Seine Entwicklung beginnt mit der Gastrulation, dem Übergang vom zweiblättrigen Embryoblasten zur Dreiblättrigkeit: Aus dem Entoderm entstehen die inneren Organe, aus dem Mesoderm der Bewegungs- und Stützapparat und aus dem Ektoderm die Haut und das Nervensystem. Kurz nach der Ausbildung des Ektoderms beginnt die Neurulation: Zellen am Rand der Schicht teilen sich so schnell, dass es zu einer Ein- und dann zu einer Abschnürung kommt; das Neuralrohr, der Vorläufer von Gehirn und Rückenmark, entsteht am 18. Tag der Embryonalentwicklung. Aus dem Ektoderm oberhalb des Neuralrohrs entsteht die Haut, aus den Zellen dazwischen die Spinalganglien und aus benachbarten Zellen das Geruchs- und das Gehörepithel. Aus nahen Faltungen, die dann die Neuralleiste bilden, geht das periphere Nervensystem hervor.