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Deutsche Samenbanken – Ergebnisse von drei Umfragen des DI-Netzes

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Assistierte Reproduktion mit Hilfe Dritter
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Zusammenfassung

Im Artikel werden drei Samenbankumfragen referiert, die die Deutsche Vereinigung von Familien nach Samenspende DI-Netz in den Jahren 2012, 2016 und 2018 durchgeführt hat. Dabei lassen sich für einen kurzen Zeitraum von sechs Jahren wesentliche Entwicklungen nachverfolgen, die einen gesellschaftlichen Wandel in der Wahrnehmung der Spendersamenbehandlung widerspiegeln. Beispielsweise zeigt sich heute bei den Nutzergruppen, bei der Spenderauswahl und bei der Aufklärung, dass alle Beteiligten größeren Wert auf Transparenz legen und eine Tabuisierung abgelehnt wird.

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Notes

  1. 1.

    Familien in Deutschland, die mit Hilfe einer Embryospende entstanden sind, genießen derzeit Gaststatus im DI-Netz. Kinder und Eltern nach Eizellspende finden sich dagegen in der Partnerorganisation FE-Netz (www.fe-netz.de), mit der das DI-Netz eng kooperiert.

  2. 2.

    Für die Gesamtgruppe der Kinder aus Samenspende gibt es keine Alleinvertretung. Ein kleiner Teil wird durch das DI-Netz vertreten, ein weiterer Teil durch den Verein „Spenderkinder“, und ein anderer Teil durch den Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e. V. (LSVD). Aufgrund der starken Tabuisierung und Geheimhaltung der Samenspende ist vermutlich ein Großteil von Kindern und Eltern im politisch-öffentlichen Raum nicht repräsentiert.

  3. 3.

    Diese Untersuchung wurde auf Samenbanken in Deutschland beschränkt, obwohl deutsche Wunscheltern auch oft ausländische Samenbanken nutzen.

  4. 4.

    Zwei kleinere Samenbanken – diese repräsentierten 13–18 % aller Samenbanken – antworteten bei keiner der drei Befragungen.

  5. 5.

    Das dem Gesundheitsministerium unterstellte Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information DIMDI wird zukünftig genauere Zahlen kennen. Dieses Institut ist keine Behörde, die die medizinische Samenspende umfassend regelt, dort werden aber seit Mitte 2018 alle ihm gemeldeten Geburten und teilweise Behandlungen nach Samenspende registriert. Dies geschieht allerdings ausschließlich zu dem Zweck, spätere Auskunftsanfragen der Kinder beantworten zu können. Zurzeit ist noch unklar, ob beispielsweise Tätigkeitsberichte mit Zahlenangaben für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

  6. 6.

    Eine Bestellung von Spendersamen nach Hause (für die Selbstinsemination) ist aus anderen Ländern (z. B. den USA) weiterhin möglich, seit Mitte 2018 allerdings nicht mehr direkt aus Dänemark.

  7. 7.

    Zum Vergleich 2016: zwölf bis 100 Spender.

  8. 8.

    Zum Vergleich: 2016 waren es Samenproben von rund 1900 verschiedenen Spendern bei zehn von 13 Samenbanken, mit 20 bis 1000 Spendern pro Samenbank.

  9. 9.

    Der Median ist der Wert in der Mitte aller acht vorliegenden Werte und sollte nicht als Prozentwert aller Nutzerinnen in Deutschland verstanden werden.

  10. 10.

    Zum Teil wurden dabei hohe Steigerungsraten genannt, z. B. von 400 % bei alleinstehenden Frauen oder 50 % bei lesbischen Paaren in den letzten beiden Jahren.

  11. 11.

    Im Unterschied zu manchen Samenbanken in den USA bezeichnet sich keine deutsche Samenbank als „non-profit“.

  12. 12.

    Halme (Straws) sind schmale Röhrchen, die als Aufbewahrungsbehälter für das aufbereitete Sperma dienen um es im flüssigen Stickstoff dauerhaft lagern und transportieren zu können (Kryokonservierung).

  13. 13.

    Ausnahme ist, sie bringen einen ihnen bekannten Spender in die Praxis des Behandlers oder der Samenbank mit. Sechs von acht Samenbanken gaben an, dass Wunscheltern einen ihnen bekannten Spender bereitstellen können und dieser bei ihnen exklusiv für diese Wunscheltern spenden kann. Ein solcher Spender ist seit der Einführung des SaRegG aufgrund der Abwicklung der Samenspende über eine medizinische Einrichtung von den juristischen Vaterpflichten befreit.

  14. 14.

    Dabei schließen Kritiker an Topoi der „Produktion“ eines Kindes (Machen, Herstellen, Basteln) und des „Marktes“ (Bestell-Babys, Sperma-Shopping) an. Durch diese Rhetorik entsteht im öffentlichen Bewusstsein eine Verknüpfung zweier sonst als getrennt wahrgenommener gesellschaftlicher Funktionsbereiche. Dies hat den Effekt, so Pennings (2000), dass die Eltern-Kind-Beziehung, die idealerweise warmherzig und gut sein sollte, durch die ideologische Skepsis gegenüber Geld und Warenproduktion entwertet und moralisch „kontaminiert“ erscheint.

  15. 15.

    Bei diesen Angaben beruft sich der Verein auf einen Überblicksartikel von Tallandini et al. (2016). In ihm wurden Zahlenwerte aus nicht-repräsentativen Studien zu verschiedenen Arten assistierter Reproduktion (IVF, Samenspende, Eizellspende, Embryonenspende oder Leihmutterschaft) aus den Jahren 1996 bis 2013 in einer Synopse zusammengestellt. Eine Studie aus Deutschland war nicht dabei. Erfasst wurde der Aufklärungsstatus der Kinder unter vier Kategorien: aufgeklärt/geplant aufzuklären/unsicher geplant nicht aufzuklären.

    Aus dem Artikel hätte man auch andere Zahlen herausgreifen können: Bei den Studien, die die Samenspende zum Gegenstand hatten (15 von 26), streuten die Werte für „aufgeklärt“ zwischen 0 % und 93 %. Unter allen Eltern der Studien gab es zwar erst durchschnittlich 23 %, die bereits aufgeklärt hatten, weitere 44 % planten allerdings die Aufklärung, schließlich waren die Kinder in einigen Studien oft erst noch im Säuglings- und Kleinkindalter. Dezidiert nicht aufklären, wollten allenfalls 20 % aller in den Studien beteiligten Probanden.

  16. 16.

    Zu verschiedenen Bedenken, die das DI-Netz bereits im Vorfeld der Einführung des Samenspenderregisters angemeldet hat, siehe die Stellungnahme des Vereins zum Referentenentwurf des Gesundheitsministeriums (DI-Netz 2016).

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Brügge, C., Simon, U. (2020). Deutsche Samenbanken – Ergebnisse von drei Umfragen des DI-Netzes. In: Beier, K., Brügge, C., Thorn, P., Wiesemann, C. (eds) Assistierte Reproduktion mit Hilfe Dritter. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-60298-0_12

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-60298-0_12

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-60297-3

  • Online ISBN: 978-3-662-60298-0

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