Zusammenfassung
Im Jahr 2016 kamen in Deutschland 3206 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben und mehr als 396.000 Personen wurden auf deutschen Straßen verletzt. Die Zahl der Verletzten schwankt schon seit Jahren zwischen 350.000 und 450.000 Personen pro Jahr – der Handlungsbedarf der Verkehrssicherheitsarbeit ist nach wie vor sehr hoch. Die Verkehrssicherheitsarbeit hat dabei den Anspruch, pro-aktiv bzw. präventiv Rahmenbedingungen zu schaffen, bei denen Fehler verziehen und Unfälle erst gar nicht geschehen können und reaktiv dort anzusetzen, wo Unfälle bestimmter Art oder räumlich häufig vorkommen. Im Rahmen der infrastrukturellen Verkehrssicherheitsarbeit geschieht dies, indem neben der laufenden Aktualisierung der Regelwerke zur Verkehrsplanung und -steuerung auf der Grundlage neu gewonnener Erkenntnisse die Verfahrensweise des Sicherheitsmanagements für die Straßenverkehrsinfrastruktur angewendet wird. Die einzelnen Verfahren der Folgenabschätzung hinsichtlich der Straßenverkehrssicherheit, der Sicherheitsüberprüfung des bestehenden Netzes, der örtlichen Unfalluntersuchung sowie des Sicherheitsaudits in der Planung und im Bestand sind teils verbindlich, teils freiwillig, teils flächendeckend und teils bislang nur vereinzelt umgesetzt. Zahlreiche Anwendungsbeispiele zeigen, dass Unfälle mit einer konsequenten Verkehrssicherheitsarbeit vermieden und die Verkehrssicherheit signifikant verbessert werden kann.
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Gerlach, J. (2021). Verkehrssicherheit . In: Vallée, D., Engel, B., Vogt, W. (eds) Stadtverkehrsplanung Band 3. Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-59697-5_10
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