Eine Ode an die tödliche Gier

Zusammenfassung

Der Film Das große Fressen aus dem Jahr 1973, der – wie es sich für einen Skandalfilm gehört – heftige negative Reaktionen provozierte, zeigt im Wesentlichen, wie vier Männer ein üppiges Gelage inszenieren, das für alle mit dem Tode endet. Insbesondere da der Regisseur Marco Ferreri unverblümt die Männer beim Sex, beim Fressen und Verdauen zeigt, fielen die Reaktionen auf den Film so heftig aus. Während die Männer in diesem Film recht erbärmlich wirken, zeigt der Film Frauen (drei Prostituierte und die Lehrerin Andréa) als sehr viel kritischer und reflektierter. Vermutlich war die primäre Absicht des Films eine politische: nämlich eine Kritik an einer hedonistischen Lebensauffassung im Kapitalismus. Psychologisch stehen die Themen des Lebenssinns und der Nähe von Lust, Genuss und Tod und Verderben im Vordergrund. Letztlich ist die orale Gier das Kernthema dieses ästhetisch sehr gelungenen Skandalfilms.