Zusammenfassung
Im dritten Kapitel werden Entscheidungsprobleme untersucht, bei denen der Entscheider die Ausprägungen aller entscheidungsrelevanten Daten und folglich auch den Umweltzustand mit Sicherheit kennt. Der Entscheider kann dann das Ergebnis vorhersehen, das bei Wahl einer Alternative erzielt wird.
Behandelt werden Entscheidungsprobleme bei Sicherheit und mehreren Zielgrößen. Sofern sich der Entscheider nur an einer Zielgröße orientiert, sind Wahlprobleme bei Sicherheit aus entscheidungstheoretischer Sicht einfach zu lösen. Der Fall einer Zielgröße ist aber wenig realistisch. In realen Entscheidungssituationen sind im Allgemeinen die Alternativen unter Berücksichtigung mehrerer Zielgrößen zu beurteilen. Da Zielgrößen oft in Konflikt zueinander stehen, besteht ein Abwägungsproblem zwischen den Zielgrößen, das sich bei zwei Zielgrößen anschaulich mit Hilfe von Indifferenzkurven abbilden lässt. Eine Indifferenzkurve ist der geometrische Ort aller Kombinationen der Werte der beiden Zielgrößen, die der Entscheider als gleichwertig beurteilt, denen gegenüber er also indifferent ist. Die optimale Alternative liegt auf der Indifferenzkurve mit dem höchsten Präferenzniveau.
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Notes
- 1.
Im Folgenden wird auf die besondere Kennzeichnung von \(\text{x}_\text{a}\) als Vektor (d. h. auf den Fettdruck von x) verzichtet.
- 2.
Um den Planungsaufwand zu verringern, kann es sinnvoll sein, nur wenige Punkte der einzelnen Indifferenzkurven explizit zu bestimmen und dann die jeweils äquivalenten Punkte miteinander zu verbinden. Darüber hinaus mag es naheliegen, auch in der Weise zu vereinfachen, dass zunächst nur einige wenige Indifferenzkurven bestimmt werden. Ist ein erster Überblick über die Gestalt der Indifferenzkurven gewonnen, werden weitere Indifferenzkurven in das Koordinatensystem eingezeichnet, ohne genau abzuwägen, welche (\(\text{Z}_1\),\(\text{Z}_2\))-Konstellationen jeweils äquivalent sind. Die so gewonnenen Indifferenzkurven werden im Allgemeinen nicht exakt mit jenen übereinstimmen, die sich bei genauerem Vorgehen ergäben. Dem damit verbundenen Nachteil einer möglichen Fehlentscheidung steht der Vorteil eines geringeren Planungsaufwandes gegenüber.
- 3.
In der Praxis wird häufig die Anwendung der Nutzwertanalyse empfohlen. Es wird für jede Zielgröße eine „Nutzenfunktion“ ermittelt; die resultierenden Nutzenwerte für die einzelnen Ausprägungen werden dann mit Gewichtungsfaktoren multipliziert und aufaddiert. Da die Ermittlung von „Nutzenwerten“ für die einzelnen Zielgrößen nur eine Frage der Messung der Zielgrößen darstellt, lassen sich die Ausführungen zur Zielgewichtung und insbesondere auch die damit verbundenen Probleme auf die Nutzwertanalyse übertragen.
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Laux, H., Gillenkirch, R.M., Schenk-Mathes, H.Y. (2018). Entscheidungskriterien und Entscheidungsmodelle bei Sicherheit. In: Entscheidungstheorie. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-57818-6_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-57818-6_3
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Publisher Name: Springer Gabler, Berlin, Heidelberg
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