Zusammenfassung
Die Auseinandersetzung um die Gestaltung von „Industrie und Arbeit 4.0“ bietet einen Vorteil: Sowohl die digitalen Technologien als auch die diese nutzende Arbeitsorganisation werden gerade erst entwickelt. Es handelt sich um einen noch offenen Prozess, der sich in unterschiedlicher Intensität und Geschwindigkeit in den Unternehmen vollzieht – mit jeweils unterschiedlichen Auswirkungen und Möglichkeiten. Die sich durch Digitalisierung und Vernetzung verändernde Arbeitswelt wirtschaftlich und sozial besser zu machen – statt einfach nur schlanker und billiger – ist ein lohnendes Leitbild für diesen Prozess. Eine Mitbestimmung 4.0 ist ein unverzichtbares Element dieses Leitbilds.
In einem Umbruchprozess dieser Größenordnung gibt es divergierende Interessen der beteiligten Akteure, in dem Mitbestimmung wesentlich zum Interessenausgleich beitragen kann. Eine komplexe, vernetzte 4.0-Welt erfordert eine Mitbestimmungskultur, die Transparenz über Chancen und Risiken schafft, die Technik- und Arbeitsgestaltung ganzheitlich verbindet und die Beschäftigte an der Gestaltung ihrer Zukunft beteiligt.
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Notes
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Siehe hierzu auch den Beschluss des DGB-Bundesvorstandes vom 12. Juli 2016: „Offensive Mitbestimmung“, insbesondere Abschn. 2.2 und 2.3 (DGB-Bundesvorstand 2016, S. 4–10).
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Hervorzuheben ist hier die Initiative der Landesregierung NRW, die am 15. April die Allianz für Wirtschaft und Arbeit 4.0 gegründet hat (Landesregierung Nordrhein-Westfalen 2016). Mehrere Ministerien, Arbeitgeberverbände aus Industrie und Handwerk, Vertreter/innen der Wissenschaft und Gewerkschaften arbeiten an Lösungen, die den digitalen Wandel in der Gesellschaft so gestalten, dass sich neue Zukunftsperspektiven für Standorte und Beschäftigung ergeben. „Für die Allianz ist es zentrales Anliegen, Technologieentwicklung und Arbeitsgestaltung gleichermaßen im Blick zu haben. Mit der (…) Allianz wollen wir dazu beitragen, dass technologische Innovationen vorangetrieben und eingesetzt werden und die Facharbeit als Wettbewerbsvorteil der Wirtschaft erhalten bleibt. Arbeits- und Datenschutz sind Voraussetzungen, um das Vertrauen der Beschäftigten in die Chancen der Digitalisierung zu gewinnen. Gesundheits- und innovationsförderliche Arbeitsgestaltung, Beschäftigungsfähigkeit und Kreativität, um in Zeiten raschen technologischen Wandels zu bestehen.“ (aus der Presseerklärung des Landes NRW vom 15.04.2016. https://www.land.nrw/de/pressemitteilung/allianz-wirtschaft-und-arbeit-40-gegruendet-landesregierung-wirtschaft).
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„Arbeit 2020 in NRW – Arbeit in der Industrie der Zukunft mitgestalten, Betriebsräte in Innovationsprozessen stärken“, gefördert vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW und dem ESF. „itsowl-Arbeit 4.0 – Gestaltung der Arbeitswelt in der Industrie vor dem Hintergrund der Digitalisierung.“ gefördert vom BMBF. „Arbeit und Innovation: Kompetenzen stärken – Zukunft gestalten“, gefördert vom BMAS. In NRW sind die IG Metall und der DGB Mitglied der „Allianz für Wirtschaft und Arbeit 4.0“. Darüber hinaus unterstützen wir zahlreiche Forschungsprojekte von Universitäten und Forschungsverbünden, die sich für die aktive Gestaltung von Arbeit 4.0 einsetzen.
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Die Betriebslandkarte wurde bisher in ca. 30 Betrieben in Nordrhein-Westfalen im Rahmen betrieblicher Prozessbegleitungen weiterentwickelt.
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Nettelstroth, W., Schilling, G. (2020). Mitbestimmung 4.0: Die digitale Arbeit menschenwürdig gestalten. In: Maier, G., Engels, G., Steffen, E. (eds) Handbuch Gestaltung digitaler und vernetzter Arbeitswelten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-52979-9_11
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