Zusammenfassung
Ein komplex gebautes Körperschema ist also zweifellos im Bewußtsein. Und dieses Körperschema kann, wie aus unseren Ausführungen hervorgeht, durch organische Erkrankung getroffen werden. Machen wir uns an der Hand des Falles von Goldstein und Gelb die Folgen klar, welche die vom optischen her erfolgende Störung des Körperschemas haben muß. Der Pat. war bei geschlossenen Augen außerstande, den Arm nach dem Kopf zu bewegen, er konnte nicht nach der Krawatte greifen, die ja zum eigenen Körper in bestimmter Lagebeziehung ist. Ja noch mehr. Da das Bild des eigenen Körpers auch offenbar nötig ist 1), um eine Bewegung zu beginnen, war er auch gar nicht imstande, bei ge¬schlossenen Augen eine Bewegung zu beginnen, was ihm sofort und leicht gelang, wenn er die Augen öffnete und nun auf optischem Wege ein Körperbild erlangte. Bemerkenswerterweise konnte der Pat. auch bei geschlossenen Augen durch Muskelbewegungen, durch Tastzuckungen sich eine ungefähre Orientierung über seine Glieder verschaffen. und dann eine Bewegung beginnen. Auf ähnliche Weise gelang es ihm auch, eine Stelle zu eruieren, an der er berührt worden war.
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Nach Martin treten beim Bewegungsbeginn Vorstellungen (optische und kinästhetische) stets stärker hervor.
Vgl. hierzu auch die allgemeinen Bemerkungen des Schlußabsatzes. Schilder, Körperschema.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Schilder, P. (1923). Die Autotopagnosie (Pick) und ihre Beziehung zur Praxis.. In: Das Körperschema. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-39795-4_4
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Online ISBN: 978-3-662-39795-4
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