Zusammenfassung
Ein Sprichwort sagt zwar: die Dummen haben das Glück; soweit sich dieses jedoch auf materielle Verhältnisse bezieht, trifft der Satz nur für Ausnahmsfälle zu. Im allgemeinen verknüpft sich das, was man Glück gewöhnlich nennt, weit häufiger mit der Intelligenz als mit der Beschränktheit und zwar aus dem naheliegenden Grunde, weil der Beschränkte nur durch Zufall gewinnen kann, was der Intelligente durch kluge Berechnung erreicht. Der beschränkte Arbeiter ist weniger leistungsfähig als der intelligente; er findet beshalb weniger leicht Beschäftigung und erzielt auch nur geringeren Verdienst. Beschränktheit hält auch zahlreiche Arbeiter davon ab, sich den Organisationen anzuschließen, die auf Verbesserung ihrer Lohnverhältnisse hinarbeiten: Der wenig begabte kaufmännische Gehilfe mag in untergeordneter Stellung für mehr mechanische Dienstleistungen sich genügend qualifizieren; zur selbständigen Tätigkeit ist er nicht befähigt und daher gewöhnlich außerstande, einen besser bezahlten Posten zu erlangen. Der beschränkte Kaufmann ist zumeist nur imstande, ein kleines Geschäft in einer Weise zu führen, die einen sicheren Ertrag ermöglicht*); läßt er sich in größere Unternehmungen ein, so kommt er infolge seiner Urteilsschwäche allzu leicht zu Schaden.
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Loewenfeld, L. (1921). V. Abschnitt. In: Über die Dummheit. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-30051-0_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-30051-0_5
Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-29907-4
Online ISBN: 978-3-662-30051-0
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