Zusammenfassung
Sobald günstige Ausgangsbedingungen für den diagnostisch-therapeutischen Prozeß geschaffen sind, verlagert sich der Schwerpunkt der Bemühungen auf das zentrale Thema jeder Therapie, d. h. auf Möglichkeiten der Änderung der Lebenssituation von Klienten. Wie in Teil I (Kap. 4) beschrieben, ist mit der Entscheidung von Klienten, eine Therapie zu beginnen, nicht schon die Absicht verbunden, etwas am oder im eigenen Leben zu verändern. Vielfach ist in der klinischen Praxis daher zu hören, daß ein Therapieversuch fehlschlug, weil der Klient »nicht genügend motiviert« war. Unseres Erachtens gehen solche Feststellungen jedoch — auch wegen ihrer alleinigen Schuldzuweisung an den Klienten — am Kern des Themas vorbei: Anstatt zu Beginn einer Therapie nur die »änderungsmotivierten« von nicht änderungsbereiten Klienten zu trennen, hat ein Selbstmanagement-Therapeut u. E. die Aufgabe, jeden Klienten dabei zu unterstützen, für gewisse Zeit einen Großteil seiner Anstrengungen und Energien auf seine Therapie zu richten. Im Zentrum stehen hierbei Versuche, den Klienten zu bestimmten Änderungen zu motivieren, d. h. eine entsprechende Änderungsmotivation — falls nötig — zu entwickeln und aufzubauen. Solange keine ausreichende Motivation zur Veränderung vorliegt, kann selbst von der besten therapeutischen Methode kein positiver Effekt erwartet werden.
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Kanfer, F.H., Reinecker, H., Schmelzer, D. (2000). Einleitender Überblick. In: Selbstmanagement-Therapie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-09851-6_11
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