Zusammenfassung
Die zentrale Fragestellung der vorliegenden Arbeit besteht in der Untersuchung des Zusammenhangs zwischen negativen Beziehungsaspekten und der subjektiven Gesundheit. Im vorherigen Abschnitt 2.3 wurde der Minimalkonsens zur Bestimmung negativer Beziehungsaspekte herausgearbeitet. Demnach sind negative Beziehungsaspekte fortdauernde Interaktionen und Interaktionsketten (dyadische Verbindungen), die subjektiv von Ego als belastend wahrgenommen werden (negativer Aspekt).
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Notes
- 1.
Eine Prämisse der Austauschtheorie besteht darin, dass die einzelnen Akteure Wahlhandlungen vollziehen. Dies bezeichnet Handlungen, „die innerhalb der durch die Wahlhandlungen anderer Menschen gesteckten Grenzen ausgeführt werden, aber trotzdem Wahlhandlungen sind“ (Homans 1972, S. 60). Hier steht der austauschtheoretische Ansatz im scheinbaren Widerspruch zu den Exit-Barrieren (siehe unten), die z. T. aus Institutionalisierungen hervorgehen und die Wahlhandlungen deutlich einschränken. Diese systemische Komponente wird von Homans an dieser Stelle nicht berücksichtigt, könnte aber als „durch die Wahlhandlungen anderer Menschen gesteckt[e] Grenzen“ gedeutet werden (Homans 1972, S. 60). Dies löst den Wiederspruch auf. An dieser Stelle fehlt ein klares Kriterium für die Bestimmung von Wahlhandlungen.
- 2.
Ähnlich argumentieren Bertera (2005) und Offer (2012, 2020). Offer geht bspw. in Anlehnung an das Stress-Process-Modell davon aus, dass Beziehungsaspekte als schwierig angesehen werden, wenn der Austausch nicht reziprok ist (2020, S. 420).
- 3.
Über den positiven Austausch hinaus gilt das Prinzip der Reziprozität auch im Streit, was die Eskalation eines Konfliktes fördern kann (Stegbauer 2011, S. 11).
- 4.
Entsprechend sind die Modelle primär von Überlegungen und Analysen zu familiären bzw. starken Beziehungen abgeleitet.
- 5.
Das Multi-axiale Coping-Modell enthält eine zusätzliche Achse (direkt vs. indirekt), welche primär kulturspezifische Unterschiede beim Coping abbildet (Hobfoll 1998). Kulturunterschiede stehen jedoch nicht im Fokus dieses Beitrags, weshalb das Dual-axiale Coping-Modell vorgestellt wird.
- 6.
Die ‚Bergen Bullying Research Group‘ (BBRG) trägt die Studien der Mobbing-Forschung in einer internationalen Datenbank zusammen. Die Einträge der Datenbank (International Database on the Prevalence and risk factors of Bullying at work – IDPB) sind auf ihrer Homepage einsehbar. Link zur Homepage der Bergen Bullying Research Group: https://www.uib.no/en/rg/bbrg/112053/articles.
- 7.
Auf die Perspektive des Unterstützers wird bei Laireiter und Lettner nicht weiter eingegangen. Für den Unterstützer sollten die genannten Aspekte allerdings gleichwohl gültig sein, da es sich um die Gegenperspektive handelt.
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Adebahr, P. (2023). Forschungsstand zur Entstehung und Systematisierung negativer Beziehungsaspekte. In: Meine Schwiegermutter macht mich krank. Forschung und Entwicklung in der Analytischen Soziologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-42296-7_3
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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