Zusammenfassung
Nach der Bundestagswahl 2021 präsentierte sich die neu ins Amt gewählte Ampel-Regierung als Koalition des Fortschritts, um eine „3D“-Transformation umzusetzen: Demografie, Dekarbonisierung und Digitalisierung. Derartig angelegte langfristige Großprojekte benötigen einen breiten gesellschaftlichen Konsens, der in Input- und Output-Legitimation abzulesen ist. Eine hohe Wahlbeteiligung stärkt die Input-Seite; erfolgreiche Problemlösung erhöht Output-Legitimation. Im Beitrag werden Wechselwirkungen der „3D“ untereinander und im Hinblick auf die Input-Legitimation thematisiert. Diskutiert werden die Vor- und Nachteile einer Herabsetzung des Wahlalters, der Einführung einer Wahlpflicht und einer Möglichkeit zur elektronischen Stimmabgabe.
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Grundsätzlich lässt sich die elektronische Stimmabgabe anhand verschiedener Kriterien – beispielsweise des Kontexts, der Form und des Status – systematisieren (Buchstein 2004). Dieses Kapitel bezieht sich insbesondere auf ortsunabhängige, internetbasierte Formen des E-Votings, die den Gang in das Wahllokal überflüssig machen und somit die Kosten-Nutzen-Analyse individueller Wähler*innen beeinflussen. Stationäre Formen wie der Einsatz digitaler Stifte oder Barcode Scannern (siehe z. B. Volkamer 2010) in Wahllokalen werden in diesem Kapitel nicht berücksichtigt.
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Rakers, J., Schwanholz, J. (2023). Demokratische Partizipation neu denken: Mehr Wahlbeteiligung für oder durch die Transformation?. In: Korte, KR., Richter, P., von Schuckmann, A. (eds) Regieren in der Transformationsgesellschaft. Studien der NRW School of Governance. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-41285-2_4
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