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Der tauschlogikfreie Geldtopf. Ein ethnographischer Einblick in alternativ-ökonomische Zukunftspraktiken auf Utopie-Festivals

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Gemeinwohlorientiert, ökologisch, sozial

Part of the book series: Bürgergesellschaft und Demokratie ((BÜD))

  • 1693 Accesses

Zusammenfassung

„Teilen statt tauschen!“ – das fordern sogenannte Utopie-Festivals. Dieser Beitrag stellt eines dieser Festivals vor und fragt aus kulturanthropologischer Perspektive danach, wie hier Vorstellungen von einer ‚anderen‘, ‚guten‘ Zukunft jenseits vorgegebener Alltags- und Wirtschaftsstrukturen nicht nur gedanklich entworfen, sondern auch praktisch erfahrbar gemacht und erprobt werden. Entlang des empirischen Beispiel des „tauschlogikfreien Geldtopfes“ gibt die Autorin einen ethnographischen Einblick in alternativ-ökonomische Praktiken der Festivals, die sie analytisch als Zukunftspraktiken rahmt und die Frage diskutiert, nach welcher Logik und nach welchen Wertvorstellungen hier Zukunft entworfen und gleichzeitig die Gegenwart kritisiert werden.

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Notes

  1. 1.

    Quelle: Programmheft Utopival 2019.

  2. 2.

    Das Projekt ist Teilprojekt des DFG-Projekts „Zukunft leben oder überleben? Zukunftslaboratorien als Möglichkeitsräume für ein gutes Leben jenseits der Gegenwartsgesellschaft“ (Oktober 2020-September 2023), Projektnr.: 2.100.331.801-DFGTA631/5-1Zukunft leben o. überleben.

  3. 3.

    Move Utopia: https://move-utopia.de/de [letzter Zugriff am 14.01.2022].

  4. 4.

    Utopival: https://www.utopival.de/ [letzter Zugriff am 14.01.2022].

  5. 5.

    Living Future: https://livingfuture.community/inspirations-erfahrungswoche/ [letzter Zugriff am 14.01.2022].

  6. 6.

    Feldnotizen (2019, 2020).

  7. 7.

    Utopival: https://www.utopival.de/idee [letzter Zugriff am 25.02.2022].

  8. 8.

    Feldnotizen (2019, 2020).

  9. 9.

    Foodsharing: https://foodsharing.de/ [letzter Zugriff am 25.02.2022].

  10. 10.

    Weitere ethnographische Einblicke in alternative Wirtschafts- und Konsumpraktiken gibt Grewe (2017). Kulturanalytische Perspektiven auf das übergeordnete Thema – der Umgang mit Ressourcen – bietet der Sammelband: Tauschek und Grewe (2015).

  11. 11.

    Die Feldvignette ist eine zusammengeschriebene Bricolage aus Feldnotizen (2020), Tonaufnahmen und Erinnerungsprotokollen und wurde im Sinne der Leserlichkeit und Verständlichkeit sprachlich geglättet.

  12. 12.

    Living Utopia: https://livingutopia.org/ [letzter Zugriff am 13.01.2022].

  13. 13.

    Utopival: https://www.utopival.de/idee [letzter Zugriff am 14.01.2022].

  14. 14.

    Ebd.

  15. 15.

    Ebd.

  16. 16.

    Quelle: Handbuch Utopival [ausgedruckte sowie abfotografierte Version liegt der Autorin vor].

  17. 17.

    Move Utopia: https://pad.disroot.org/p/wortwolke [letzter Zugriff am 14.01.2022].

  18. 18.

    Utopival: https://www.utopival.de/idee [letzter Zugriff am 17.01.2022].

  19. 19.

    Move Utopia: https://move-utopia.de/de [letzter Zugriff am 17.01.2022].

  20. 20.

    Quelle: Handbuch Utopival.

  21. 21.

    Feldnotizen (2020).

  22. 22.

    Ebd.

  23. 23.

    Reinighof: https://www.reinighof.de/ [letzter Zugriff am 01.03.2022].

  24. 24.

    Feldnotizen (2019).

  25. 25.

    Der Begriff schließt auch an im Feld z. T. übernommenes Vokabular der „gewaltfreien Kommunikation“ nach Marshall B. Rosenberg und die Idee an, durch Erwartungsfreiheit soziale Zwänge und Enttäuschungen als Formen von emotionaler und verbaler Gewalt zu vermeiden.

  26. 26.

    Neuere deutsche Übersetzung des englischen Begriffs und Konzepts der „gift economy“ (nach Genevieve Vaughan), was lange mit ‘Schenkökonomie‘ übersetzt wurde, mittlerweile aber eher als ‘Beitragsökonomie‘ bezeichnet wird (vgl. Habermann 2016, S. 66).

  27. 27.

    Für das Stimmungsbild wird lautloses Klatschen (also Hände schütteln) genutzt, wobei die Hände oben bedeutet ‚dafür‘, mittig bedeutet ‚weiß nicht‘ und unten bedeutet ‚dagegen‘.

  28. 28.

    Erinnerungsprotokoll vom 25.10.2020.

  29. 29.

    Der Text ist ein etwa halbseitiger Auszug aus Friederike Habermanns Buch (2018, S. 9). Das Buch der Mitbegründerin von living utopia kursiert im Feld als Literaturtipp und ‚Grundlagenwerk‘ zur Idee des tauschlogikfreien Zusammenlebens.

  30. 30.

    Die Feldvignette beruht auf zusammengeschriebenen Feldnotizen (2020) und wurde im Sinne der Leserlichkeit und Verständlichkeit sprachlich geglättet.

  31. 31.

    Feldnotizen (2020).

  32. 32.

    Utopival: https:/www.utopival.de/2019/anmeldung [letzter Zugriff am 13.05.2019].

  33. 33.

    Feldnotizen (2019, 2020).

  34. 34.

    Wie beispielsweise: „Das Utopival ist also noch nicht für alle geldfrei, aber es bleibt tauschlogikfrei!“ oder „außerhalb der (noch) etablierten Konventionen“.

  35. 35.

    So z. B. das Zitat aus dem Feld: „Dass Kapitalismus nicht mehr lange geht, ist ein no-brainer.“

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Kuhn, I. (2023). Der tauschlogikfreie Geldtopf. Ein ethnographischer Einblick in alternativ-ökonomische Zukunftspraktiken auf Utopie-Festivals. In: Kühn, C. (eds) Gemeinwohlorientiert, ökologisch, sozial. Bürgergesellschaft und Demokratie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-38503-3_10

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