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Zum Implementationspotenzial von Kooperationen in der wissenschaftlichen Weiterbildung

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Kooperationen in der wissenschaftlichen Weiterbildung

Zusammenfassung

Im Bereich der wissenschaftlichen Weiterbildung an Universitäten werden Kooperationen zu externen Akteuren, wie beispielsweise anderen Universitäten, genutzt, um den universitätsinternen Auf- und Ausbau des relativ neuen Bereichs Weiterbildung voranzutreiben. Der folgende Beitrag veranschaulicht das Implementationspotenzial der hochschulübergreifenden Kooperation anhand zweier Fallbeispiele vor dem Hintergrund systemtheoretischer Ausdeutungen. Die wissenschaftliche Weiterbildung wird hierbei als Grenzstelle definiert, die mittels Kooperationen versucht, eine implementationsförderliche Irritations- und Erkenntnisgenerierung zu begünstigen. Die ausgesuchten Fälle befinden sich dabei in unterschiedlichen Implementationsstadien bezüglich des Bereichs der wissenschaftlichen Weiterbildung. Die Ergebnisse zeigen, dass hochschulübergreifende Kooperationen sowohl im Stadium des Strukturaufbaus als auch in Reorganisationsprozessen implementations- bzw. systemförderlich sind.

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Notes

  1. 1.

    Kondratjuk (2017) stellt Legitimationsprozesse als Voraussetzung für Anerkennungsstrukturen heraus. Die Hochschulweiterbildung sei „unentwegt mit der Legitimation ihrer Kernaktivität und ihres Daseins beschäftigt“ (S. 114). In Anlehnung an Strauss (1982) identifiziert Kondratjuk fünf wesentliche Legitimationsprozesse für die Hochschulweiterbildung: 1) Die Entdeckung und Beanspruchung von Wert, 2) die Distanzierung und Abgrenzung der eigenen Aktivitäten, 3) die Theoretisierung v. a. der ideologischen Basis als Antwort auf Kritik und Prüfung, 4) Standards setzen, verkörpern und bewerten sowie 5) die Grenzziehung und das Infrage-Stellen von Grenzen (vgl. ebd., S. 113 ff.).

  2. 2.

    An dieser Stelle soll noch darauf hingewiesen werden, dass Organisationen weiter ausdifferenziert werden können. Universitäten weisen als bestimmter „Archetyp“ (Boos & Mitterer, 2014, S. 21) von Organisationen spezifische Merkmale auf, die sich auf die Organisationskommunikation und Entscheidungsfindung auswirken und eine Unterscheidung von z. B. Wirtschaftsunternehmen oder Sozialverbänden zulassen. Es handelt sich um lose gekoppelte, wissensbasierte Expertenorganisationen, die eines besonderen Managements bedürfen. Beispielswiese stellt die „rückgekoppelte Autonomie“ (Hanft & Maschwitz, 2017, S. 65), also die Beteiligung der verschiedenen Expert*innen an Zielformulierungen und Entscheidungen, dabei ein wichtiges Steuerungsinstrument dar.

  3. 3.

    Informationen zum Projekt: https://www.uni-marburg.de/de/fb21/erzwinst/arbeitsbereiche/eb-ajb/eb/forschung/projekte/implementation-wissenschaftlicher-weiterbildung (Stand 11.01.2022).

  4. 4.

    Die Ersterkenntnisse aus dem Pilotprojekt ließen bereits die modellhafte Formulierung von (mindestens) vier Phasen zu, die im Prozess der Implementation wissenschaftlicher Weiterbildung durchlaufen werden und ein je unterschiedlich akzentuiertes Steuerungs- und Gestaltungshandeln voraussetzt. Nach einer Initiierungsphase, in der auf Grund eines ersten (internen oder externen) Impulses vor allem der Auf- und Ausbau wissenschaftlicher Weiterbildung erfolgt, setzt eine Phase des Strukturaufbaus ein. Die Festlegung einer Organisationsform der wissenschaftlichen Weiterbildung sowie erste Verantwortungszuschreibungen werden vorgenommen. In der Phase der kulturellen Integration wird die zunehmende Etablierung der wissenschaftlichen Weiterbildung in allen Organisationsbereichen und -prozessen sowie die organisationale Verinnerlichung des Bereichs als bedeutsames Profilelement fokussiert. In der letzten Phase erfolgt die erfahrungsbasierte Reorganisation und die Etablierung einer tragfähigen Organisationsform der wissenschaftlichen Weiterbildung (vgl. Feld & Südekum, 2019, S. 26).

  5. 5.

    Die Ausdeutung dieser und weiterer Implementationspotenziale hinsichtlich der Frage nach Steuerungsherausforderungen und -möglichkeiten ist das Anliegen der DFG-Studie, die zudem eine sinngenetische Typenbildung hervorgebracht hat (vgl. Möller et al., 2022).

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Möller, C., Lockstedt, M., Feld, T.C. (2022). Zum Implementationspotenzial von Kooperationen in der wissenschaftlichen Weiterbildung. In: Sweers, F. (eds) Kooperationen in der wissenschaftlichen Weiterbildung. Theorie und Empirie Lebenslangen Lernens. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-38132-5_7

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