Verzwickte Metaphern in der Organisationskommunikation. Embodied-Cognition-Effekte durch Metaphern: eine explorative Studie

Zusammenfassung

Kommunikation in Organisationen findet nicht nur auf einer rationalen und zweckgerichteten Entscheidungsebene statt, sondern auch und zuerst auf einer intuitiven. Hier spielen körperliche Erlebnisse eine entscheidende Rolle, die bislang in der Organisationskommunikation zu wenig beachtet wurden. Einen Erklärungsansatz für körperliche Effekte von Kommunikation bietet die konzeptuelle Metapherntheorie (KMT), die auf den Annahmen einer Embodied Cognition basiert und unbewusste Wechselwirkungen zwischen Kognition und Körper postuliert. Vor diesem Hintergrund bilden Metaphern eine Brücke zwischen Intention und Intuition. In einer experimentellen Studie haben wir die Wirkung metaphorischer Sprache auf die Motorik untersucht. In zwei Versuchsgruppen wurden die Metaphoriken change ist krieg vs. change ist eine reise dargeboten und der Einfluss dieser Manipulation auf motorische Bewegungen bei Malaufgaben analysiert. In der ersten Bedingung verbanden die Versuchspersonen vorgegebene Zahlen schneller zur Figur einer Hexe als in der zweiten Bedingung, arbeiteten dafür aber weniger präzise. Beide signifikante Effekte verschwanden bei einer nachfolgenden zweiten Malaufgabe. Die Ergebnisse des Experimentes werden hinsichtlich der Zusammenhänge zwischen körperlichen Erlebnissen und intuitiven Handlungsmotiven diskutiert und mit Blick auf die Organisationskommunikation reflektiert.