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Nachhaltigkeit als Gegenstand von Prüfungen in der örtlichen Rechnungsprüfung

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Gelegenheitsfenster für nachhaltigen Konsum
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Zusammenfassung

Auf Basis einer Literaturrecherche und -analyse wurde untersucht, welche Bedeutung eine örtliche Rechnungsprüfung zur Umsetzung der mit der Agenda 2030 der Vereinten Nationen verabschiedeten Ziele für eine nachhaltige Entwicklung haben kann. Das entwickelte Konzept zeigt auf, dass es mehrere Gelegenheiten zur Prüfung der Einhaltung vorhandener Regelungen (Gesetze etc.) mit einem Soll-Ist-Vergleich auf der Grundlage des Maßstabs der Rechtmäßigkeit gibt. Zudem wurde deutlich, dass die örtliche Prüfung die Maßstäbe „Zweckmäßigkeit“ und „Wirtschaftlichkeit“ anhand von entwickelten Prüffragen in Anwendung bringen kann. Die aktuelle Darstellung der Wirkung und Ergebnisse in den Haushaltsplänen bzw. Jahresabschlüssen der Kommunen hat jedoch eine zu geringe Aussagekraft, um die Ziele der Agenda 2030 mit dem Maßstab der Wirtschaftlichkeit systematisch zu überprüfen. Mit der Einführung einer gesetzlich verpflichtenden standardisierten Rechenschaft der Kommunen zur Umsetzung der Ziele der Agenda 2030 könnte die Transparenz erhöht werden. Aus den daraus resultierenden Erkenntnissen können zahlreiche Handlungsimplikationen für eine notwendige Weiterentwicklung der Prüfung des Gegenstands der Nachhaltigkeit durch die örtliche Rechnungsprüfung in der Praxis abgeleitet werden. Gleichzeitig gibt dieser Beitrag Hinweise, um die Prüfung der Umsetzung der Agenda 2030 durch die örtliche Rechnungsprüfung noch besser zu erforschen.

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Notes

  1. 1.

    Die Prinzipal-Agent-Theorie untersucht Beziehungen zwischen einem Agenten (auch Akteur oder Auftraggeber genannt) und einem Prinzipal (auch Auftragnehmer oder Forum genannt). Asymmetrien zwischen Agent und Prinzipal können u. a. Ineffizienzen bewirken, beispielsweise zwischen der Vereinbarungsbildung und der Vereinbarungsdurchführung. Da sowohl in der Gesetzgebung als auch in den Theorien mit der männlichen Nennung gearbeitet wurde, hat der Verfasser in diesem Beitrag die Begriffe nicht gendergerecht modifiziert.

  2. 2.

    Eine Landschaftsversammlung gibt es in den Bundesländern, die über Kommunalverbände verfügen, wie z. B. in Nordrhein-Westfalen. In Niedersachsen z. B. gibt es keine Landschaftsversammlung.

  3. 3.

    Die Bundesländer haben sukzessive im Zeitraum 2005 bis 2015 den Kommunen (teilweise verpflichtend, teilweise optional) die Möglichkeit der Umstellung von der kameralen zur doppischen Haushaltführung eingeräumt.

  4. 4.

    Die Begriffe „Ausgaben“ und „Einnahmen“ umfassen in diesem Text auch die „Aufwendungen“ und „Erträge“ und „Ein- und Auszahlungen“. Dies erfolgt vor dem Hintergrund, dass die Bundesländer größtenteils noch auf der Grundlage der Kameralistik den Haushalt aufstellen.

  5. 5.

    Unter Vergaberecht versteht man die Gesamtheit der nationalen und internationalen Regeln und Vorschriften, die ein Träger der öffentlichen Verwaltung bei der Beschaffung von Leistungen und zur Erfüllung seiner Verwaltungsaufgaben zu beachten hat. Nach dem Vergaberecht ist zu differenzieren zwischen Vergaben im Oberschwellen- und im Unterschwellenbereich. Grundlage, ob die EU-Schwellenwerte über- bzw. unterschritten werden, sind die geschätzten Auftragswerte der jeweiligen Vergabe. Bei der Vergabe von Dienst- und Lieferaufträgen gilt aktuell bis zu einem geschätzten Auftragswert von 214.000 EUR (Netto) die Unterschwellenvergabeverordnung (UVgO) bzw. ab dem EU-Schwellenwert der Oberschwellenbereich.

  6. 6.

    § 97 Abs. 3 GWB: „Bei der Vergabe werden Aspekte der Qualität und der Innovation sowie soziale und umweltbezogene Aspekte nach Maßgabe dieses Teils berücksichtigt.“

  7. 7.

    Die Auflistung der Regelungen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, soll aber die Komplexität des Gegenstands der Nachhaltigkeit verdeutlichen.

  8. 8.

    Darstellung in Anlehnung an den Europäischen Rechnungshof (Europäischer Rechnungshof, 2017, S. 19).

  9. 9.

    SMART ist ein Akronym und steht für S = Spezifisch, M = Messbar, A = Anspruchsvoll, R = Realistisch, T = Terminiert (Gourmelon et al., 2018, S. 461).

  10. 10.

    Unter Zuschlag versteht man im Vergaberecht die Annahme eines Vertragsangebots (BGB §§ 145 ff.). Zuschlagskriterien im Vergabeverfahren bezeichnen jene Aspekte, die der Auftraggeber bei der Bewertung der Angebote berücksichtigt und die in seine Entscheidung über die Zuschlagserteilung einfließen. Zu dessen Ermittlung können neben dem Preis oder den Kosten auch qualitative, umweltbezogene oder soziale Aspekte berücksichtigt werden. Die Zuschlagskriterien müssen mit dem Auftragsgegenstand in Verbindung stehen (GWB § 127).

  11. 11.

    Mit „langlebig“ bezeichnet man Produkte, die lange Zeit halten, belastbar und von guter Qualität sind. D. h. langlebige Produkte bestehen aus belastbaren Materialien, die gewährleisten, dass das Produkt eine lange Lebensdauer hat. https://www.prodana.de/siegel-langlebig. Zugegriffen: 03. März 2022.

  12. 12.

    Der Begriff „Öffentliche Auftraggeber“ ist im Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) § 99 definiert.

  13. 13.

    Hier handelt es sich um die sogenannte chronologisch-temporale Generation (Baumann & Becker, 2017, S. 10).

  14. 14.

    Ein SROI-Koeffizient von 1 bedeutet: jeder investierte Euro bringt 1 € an Ertrag ein. SROI < 1: die Maßnahme ist nicht geeignet, d. h. Wertreduzierung, SROI > 1: die Maßnahme ist geeignet, das Ziel zu unterstützen, d. h. Wertsteigerung.

  15. 15.

    Zur Systematik der SROI-Methode wird verwiesen auf die Originalquelle www.redf.org. Dort steht die „SROI Collection“ des Roberts Enterprise Development Fund zum Download zur Verfügung.

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Reiners, O. (2022). Nachhaltigkeit als Gegenstand von Prüfungen in der örtlichen Rechnungsprüfung. In: Onnen, C. (eds) Gelegenheitsfenster für nachhaltigen Konsum. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-37543-0_11

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-37543-0_11

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-37542-3

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