Zusammenfassung
Obwohl Afrika von der Covid 19-Krise stark betroffen ist, scheint die zuletzt positive Entwicklung nachhaltig zu sein. Die Governance-Struktur verbessert sich weiter, und im Jahre 2021 und danach wird eine wirtschaftliche Erholung und ein Fortsetzen des Wachstumspfades erwartet. Die Bundesregeirung kann diesen Prozess mit einer stärkeren Fokussierung auf die wirtschaftliche Entwicklung unterstützen, zum Beispiel durch umfassendere Investitionsförderung.
Friedrich-Schiller-Universität Jena, Universität Stellenbosch, CESifo Research Network und STIAS
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Notes
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In dieser Studie geht es vornehmlich um die Frage, wie die deutsche Politik Investitionen in Afrika intensiver und zielgenauer fördern kann. Siehe dazu auch das Kap. 5 in diesem Band.
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Südafrika ist allerdings für diesen Aufsatz weniger von Belang, da die deutsche Wirtschaft dort sehr gut informiert und aufgestellt ist.
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Hier wird die Mittelschicht definiert als Bevölkerungsgruppe mit einem verfügbaren Einkommen von 10 bis 20 US$ in Kaufkraftparität (PPP-Dollar), zur oberen Mittelschicht gehörig zählen Menschen mit 20 bis 50 US-PPP-Dollar verfügbarem Einkommen (The Economist 2015a).
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Allerdings sind (wie auch bei den Investitionen) die Daten generell nicht sehr vertrauenswürdig sind. Die Werte schwanken stark über die Zeit und über die Länder; in manchen Fällen zwischen −20 % des BIP zu über +20 nur wenige Jahre später.
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Wenn die Statistik stimmt, muss immer die Identität: „Ersparnis abzüglich Investition entspricht dem Exportüberschuss“ gelten. Der Rückgang der Sparquoten in Afrika seit 2004 wurde durch Netto-Kapitalimporte, die wiederum zu Handels- bzw. Leistungsbilanzdefiziten führten, kompensiert.
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Vor diesem Hintergrund ist die in den Jahren 2019 und 2020 intensiv geführte Debatte um das sogenannte Lieferkettengesetz in Deutschland zu interpretieren. Letztlich geht es um die Frage, ob deutsche Investoren und Exporteure von neuen gesetzlichen Vorschriften von Investitionen in Entwicklungsländern abgehalten werden, dass das eigentliche Ziel, nämlich die Förderung von Menschen- und Bürgerrechten sowie Geleichstellung und Nachhaltigkeit nicht erreicht werden (Freytag, 2020).
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Der Wert rangiert von 0 (maximaler Grad an Korruption) bis 10 (minimal). Die führenden skandinavischen Länder liegen bei einem Wert von rund 9.
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Der Index weist ökonomische Freiheit als Durchschnitt von 23 Indikatoren in fünf Gruppen (Größe der Regierung, Sicherung der Eigentumsrechte, Zugang zu stabilem Geld, Regulierung und Freiheit des Außenhandels) zwischen 0 (niedrige Freiheit und 10 (hohe Freiheit) aus.
- 9.
Im Vergleich: Deutschland verfügt über ein Straßennetz von 645.000 km Länge.
- 10.
Die Daten sind allerdings nicht sehr genau und schwanken stark. Der Trend ist jedoch nachhaltig und beeindruckend.
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Freytag, A. (2023). Ist Afrikas wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig?. In: Schmidt, T., Pfaffenberger, K., Liebing, S. (eds) Praxishandbuch Wirtschaft in Afrika. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-37348-1_4
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