Zusammenfassung
Fragt man danach, welche Adressatinnen und Adressaten bei kirchlichen Verlautbarungen zu gesellschaftlichen und politischen Fragen in der Öffentlichkeit im Blick sind, wird ein Doppeltes angesprochen: Zum einen wird nach der Rolle von Kirche in der Öffentlichkeit gefragt (vgl. dazu den Beitrag von Reiner Anselm in diesem Band) und damit verbunden ist die Frage, ob Kirche eine Relevanz für eben diese Öffentlichkeit jenseits der Gemeinschaft ihrer Gläubigen haben könne und wen eine solche Kommunikation erreichen solle. Hier steht implizit ein Modell von Kirche im Hintergrund, dass möglichst viele Menschen in pluralen lebensweltlichen Zusammenhängen mit kirchlichen Angeboten ansprechen möchte. Ob dieses Modell leitend sein kann und muss, ist weiter zu untersuchen.
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Notes
- 1.
Es ist kein Zufall, dass sich die Darstellung im Folgenden auf grundlegende evangelische Denkschriften richtet und kleinere, stärker auf Sachfragen gerichtete, Papiere nicht so stark in den Blick genommen werden. Für die Überlegungen dieses Beitrages stehen die kirchlichen Veröffentlichungen im Vordergrund, die grundlegend theologisch und stärker im Überblick argumentieren.
- 2.
Im theologischen Diskurs arbeitet Kristin Merle (2019) mit diesem Öffentlichkeitsansatz, um die Digitalisierung als Herausforderung für kirchliche Kommunikationsstrukturen zu untersuchen.
- 3.
Ich danke Herrn Prof. Dr. Friedrich Lohmann für diesen wichtigen Hinweis. An dieser Stelle kann das Themenfeld „Reformation und Öffentlichkeitspraktiken“ jedoch nur knapp angerissen werden.
- 4.
Auf die Implikationen und Schwierigkeiten des Spiritualitätsbegriffs kann hier nicht näher eingegangen werden.
- 5.
Wie realistisch eine solche Selbsteinschätzung ist, bleibt fraglich.
- 6.
Dies wirft die berechtigte Frage auf, wie themenzentrierte evangelische Veröffentlichungen zu deuten sind, die sich alleine auf Sachfragen fokussieren und häufig von einem Expertengremium formuliert sind. Dem ist weiter nachzugehen.
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Jäger, S. (2022). Adressaten kirchlicher Kundgebungen. In: Stoppel, H., Polke, C. (eds) Pluralität und Pluralismus in der evangelischen Friedensethik. Gerechter Frieden. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-35738-2_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-35738-2_7
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