Zusammenfassung
Im vorliegenden Beitrag wird der Frage nachgegangen, inwiefern Mentoring und Coaching als Instrumente der Karriereentwicklung bei Ein-, Um- und Ausstiegsprozessen aus der Wissenschaft unterstützen können. Zunächst wird auf der Basis von qualitativen Interviews aufgezeigt, welche Ausstiegsgedanken Wissenschaftler*innen bewegen. Basierend auf der Idee des Unternehmerischen Selbst wird aufgezeigt, welche Risiken von Wissenschaftskarrieren bei den Wissenschaftler*innen konkrete Ausstiegsgedanken hervorrufen. In einem zweiten Schritt wird der Potsdamer Karrierekompass als Personalentwicklungsinstrument untersucht. Die Teilelemente Mentoring und Coaching werden hinsichtlich der Frage analysiert, inwiefern sie Umorientierungsprozesse unterstützen können, inwiefern sie aber auch Wissenschaftler*innen darin bestärken, in prekären Arbeitsverhältnissen zu verweilen.
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Notes
- 1.
Das Projekt „Frauen und ihre Karriereentwicklung in naturwissenschaftlichen Forschungsteams“ wurde von 2009 bis 2012 im Rahmen des Förderprogramms Frauen an die Spitze an der Universität Potsdam durchgeführt. Es wurde aus ESF- und BMBF-Mitteln gefördert und von der Autorin geleitet.
- 2.
Die Autorin des Beitrags war selbst Teilnehmerin des Karrierekompass, was eventuell zur sehr positiven Wiedergabe des Programms führt.
- 3.
Wie bereits dargestellt, wurden in der ersten Phase des Karrierekompass nur Frauen in das Programm aufgenommen. Um dies deutlich zu machen, wird an dieser Stelle auf den * verzichtet, auch wenn damit der Diversität der geschlechtlichen Selbstzuschreibungen der Frauen nicht Rechnung getragen wird.
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Graf, P. (2022). Potsdamer Karrierekompass: Unterstützung beim Ein-, Um- und Ausstieg oder Verschärfung prekärer Wissenschaftskarrieren?. In: Korff, S., Truschkat, I. (eds) Übergänge in Wissenschaftskarrieren . Wissenschaft – Hochschule – Bildung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-35717-7_8
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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