Zusammenfassung
Der Beitrag reflektiert, mit Bezug auf verschiedene Diskursereignisse und Orte der gemeinsamen Reflexion, die Situation ‚inmitten der Corona-Pandemie‘ im Jahr 2020. Auf diese wird quasi dokumentarisch Bezug genommen, wobei der Duktus des Gesprächs teilweise noch erkennbar bleibt. Insofern werden auch die unterschiedlichen Modi angespielt, in denen sich die Auseinandersetzung im ersten Jahr der Corona-Situation vollzog. – Inhaltlich liegt der Schwerpunkt auf den unterschiedlichen Auswirkungen und Bewältigungsversuchen der Corona-Situation – innerhalb und außerhalb der Sozialen Arbeit. In diesem Zusammenhang wird zum einen Care-Arbeit in ihren unterschiedlichen Ausprägungen zum Thema; es wird verdeutlicht, dass die gesellschaftlich unverzichtbare – also ‚systemrelevante‘ – Care-Arbeit nach wie vor einer Dynamik von Verdeckung und Geringschätzung unterliegt, auch wenn sie vorübergehend mehr in den Fokus medialer und politischer Aufmerksamkeit gerückt ist. Zum anderen führt der Beitrag auch sehr konkrete Beispiele für ‚Akte der Solidarität‘ an, die als hoffnungsvolle Momente in einer angespannten und polarisierten gesellschaftlichen Auseinandersetzung um ‚Corona‘ erinnerungswürdig sind.
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Notes
- 1.
Eine Initiative der Kommission Sozialpädagogik in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE), die von Anselm Böhmer, Mischa Engelbracht, Bettina Hünersdorf, Fabian Kessl und Vicki Täubig verantwortet und ediert wurde.
- 2.
Im Rundbrief 2020/2 der „Gilde Soziale Arbeit“ wird darüber aus unterschiedlichen Perspektiven ausführlicher berichtet; einiges davon fließt auch in diesen Beitrag ein.
- 3.
Der Bericht stammt aus meiner Feder, basiert aber auf der gemeinsamen Arbeit aller Beteiligten in diesem Diskussionsforum.
- 4.
Stilisiertes Zitat, basierend auf Original-Aussagen während der Diskussion. Dies trifft auf alle als Zitat gekennzeichneten Aussagen in diesem Abschnitt zu.
- 5.
Vgl. dazu u. a. Maurer (2015).
- 6.
Vgl. den Aufruf „Die Kinder- und Jugendhilfe muss während des Lockdowns offen bleiben! Die Rechte von Kindern und Jugendlichen müssen gesichert sein!“ (https://www.forum-transfer.de/).
Literatur
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Blume, S., und A. Reber. 2020: Die (un)gleiche Betroffenheit der ‚Anderen‘. Zur unterschiedlichen Bedeutung staatlicher Regulierungen und Maßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie. gilde rundbrief 2/2020: S. 39–42.
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Brückner, M. 2011. Zwischenmenschliche Interdependenz – Sich Sorgen als familiale, soziale und staatliche Aufgabe. In Sozialpolitik als Geschlechterpolitik, Hrsg. Karin Böllert und Catrin Heite, 105–122. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Gudynas, E. 2011. Neo-Extraktivismus und Ausgleichsmechanismen der progressiven südamerikanischen Regierungen. Kurswechsel 3/2011: 69–80.
Kontos, S., und K. Walser. 1979. … weil nur zählt, was Geld einbringt. Probleme der Hausfrauenarbeit. Gelnhausen, Berlin, Stein/Mfr: Burckhardthaus-Laetare.
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Maurer, S. 2015. Gelebte Kritik und experimentelle Praxis: Dimensionen von Bildung im Kontext der ‚Neuen Frauenbewegung‘. In Geschlecht in gesellschaftlichen Transformationsprozessen, Hrsg. K. Walgenbach und A. Stach, 205–224. Opladen/Berlin/Toronto: Verlag Barbara Budrich.
Müller, B. 2016. Wert-Abjektion. Zur Abwertung von Care-Arbeit im patriarchalen Kapitalismus, Münster: Westfälisches Dampfboot.
Schier, M., und K. Jurczyk. 2007. Familie als Herstellungsleistung in Zeiten der Entgrenzung. Aus Politik und Zeitgeschichte, 34. Jg.: 10–17.
Online-Quellen
https://gilde-soziale-arbeit.de/bielefelder-erklaerung-2020/ (zu Gesellschaft und Sozialer Arbeit in der Corona-Situation)
https://www.frauenrat.de/dossier-covid-19-aus-geschlechterperspektive/
https://rat-fuer-migration.de/2020/04/14/sars-cov-2-und-die-ungleiche-vulnerabilitaet-von-menschen/
https://we-care.podigee.io/2-was-ist-eigentlich-emotionale-arbeit (Interview mit Margrit Brückner)
https://www.alex-berlin.de/blog/podcast/strukturelle-veraenderung-von-arbeit-in-zeiten-von-corona/
https://youtu.be/dQLMRUCmY0U (Virtuelles Chorprojekt: #zusammenSINGENwirSTÄRKER)
https://blog.fluchtforschung.net/tag/folgen-von-covid-19-fur-flucht-und-gefluchtete/
https://www.damigra.de/meldungen/deutschland-setzt-humanitaere-aufnahme-aus/
http://www.kritischesozialearbeit.de/dokumente/AKS_Corona_Stellungnahme.pdf
https://sozialearbeit.verdi.de/themen/corona-pandemie/++co++07162228-729e-11ea-bb09-001a4a160100
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Maurer, S. (2022). Soziale Arbeit in der Pandemie – eine Art Mosaik. In: Henseler, J., Kurtz, T. (eds) Soziale Arbeit in der Krise? . Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-35437-4_4
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