Zusammenfassung
Die erste Welle der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 hat nicht nur viele Unternehmen, sondern auch Bundestagsabgeordnete und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gezwungen, ihren Bürobetrieb so weit wie möglich ins Home-Office zu verlegen. Das Ziel dieser Arbeit ist es, diesen Prozess zu beschreiben und folgende Fragen zu untersuchen: Wie ist die Umstellung im Vergleich zu anderen Organisationen gelungen? Von welcher Seite haben die Abgeordneten Unterstützung erhalten? Und hatte die bisherige digitalpolitische Arbeit der Fraktionen einen Einfluss auf die Umstellung? Dazu erfolgt zuerst eine Beschreibung der Arbeitsform des Home-Office sowie der Büro- und Mitarbeiterstruktur der Abgeordneten. Anschließend wird die Corona-bedingte Umstellung in den deutschen Betrieben sowie die bisherige digitalpolitische Arbeit der Fraktionen dargestellt und analysiert, ob die Bundestagsverwaltung, Fraktionen und Parteien als Unterstützerinnen für die Abgeordneten in Frage kommen. Im zweiten Teil werden die hierzu aufgestellten Forschungshypothesen anhand der Abgeordneteninterviews überprüft. Einiges deutet darauf hin, dass die Abgeordneten ihre Büros gleich gut wie oder besser als die Unternehmen umstellen konnten. Unterstützung haben sie dabei vor allem von der Bundestagsverwaltung und ihren Fraktionen erhalten, während die bisherige digitalpolitische Arbeit keine bedeutende Rolle gespielt hat.
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Ein Abgeordneter machte dazu in den Interviews keine Angabe.
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Follmer, M. (2021). Die Organisation der Abgeordnetenbüros – Dezentralität und Dynamik als Stärke in der Krise. In: Siefken, S.T. (eds) Wahlkreisarbeit von Bundestagsabgeordneten. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-35143-4_3
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