Zusammenfassung
Viele aktuelle polizei- und sicherheitspolitische Diskussionen münden in den Forderungen nach MEHR Polizei. Sowohl die objektivierten Bedarfe wie auch die veränderte Sicherheitskultur werden hierfür als Begründung angeführt. In dem Beitrag wird argumentiert, dass Polizeiarbeit jedoch nur einen kleinen Teil der Wertschöpfung in der Sicherheitsproduktion leisten kann. Mit einer darauf bezogenen Erweiterung des Policing und einem stärkeren Problem(ursachen)-, Raum- und Gemeinwesenbezug der Sicherheitsarbeit könnte statt „mehr Polizei“ ein „anderes Polizieren“ ein Ansatz sein, den Herausforderungen besser gerecht zu werden.
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Die Relevanz der Verletzlichkeit bzw. Vulnerabilität wird im Vereinigten Königreich auch durch das Bestehen eines Pflichtmoduls im Lehrkanon des College of Policing deutlich. In Deutschland findet sich dieser spezifische Blick auf die Herleitung des Polizeiauftrags kaum in den Curricula der Polizei(hoch)schulen.
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Frevel, B. (2022). Mehr Community Policing in Deutschland?! Ein sicherheits- und polizeipolitischer Essay. In: Barthel, C. (eds) Proaktive Polizeiarbeit als Führungs- und Managementaufgabe. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-34201-2_2
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