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Die psycho-imaginären Grenzen der Organisation

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Organisation über Grenzen

Part of the book series: Organisation und Pädagogik ((ORGAPÄD,volume 29))

Zusammenfassung

Das seit jeher spannungsreiche Verhältnis zwischen Organisation und Individuum (vgl. Presthus 1966; Göhlich 2005, S. 13; Mensching 2016) artikuliert sich insbesondere im Problemfeld einer fehlenden psychischen Transparenz der Organisationsmitglieder. Dass man nicht sicher wissen kann, was die Anderen jeweils denken und/oder fühlen, erzeugt Unsicherheit. Der psychische Innenbereich der Organisation wird dabei als feste Grenze erfahren. Verschiedene Theoriekonstruktionen wie die mikropolitischen (Crozier und Friedberg 1979), interaktionstheoretischen (Goffman 1976) oder auch systemtheoretischen (Luhmann 2005a, 2005b, 2005c) Annahmen haben sich dieses Problems bereits angenommen und über verschiedene Erklärungsfiguren zu lösen versucht. Gleichwohl scheint diese Fragestellung nicht abschließend beantwortet zu sein.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. zur psychischen Theologie und Ideenlehre Platons nur Roloff 1970; Karfik 2004 und Finck 2007; zum Einfluss Platons auf das abendländisch-christliche Denken vgl. z. B. Kobusch und Mojsisch 1997; Khoury und Halfwassen 2005 oder Beierwaltes 2014.

  2. 2.

    Hier sei an Luhmanns ‚Unperson‘, als Kehrseite der zweiseitigen Adressen-Form ‚Person‚, erinnert (Luhmann 2005a).

  3. 3.

    Zur Lösung dieses Problems bediente man sich bereits sehr früh der sozialen Form ‚Person‘, die als Erwartungsfolie und Kommunikationsadresse das Innen und Außen verbinden sollte (vgl. Fuhrmann 1979).

  4. 4.

    Gleiches gilt für die zeitliche Verschiebung bei der bewussten (Re-)Konstruktion des Unbewussten. Vgl. dazu Fuchs 1998.

  5. 5.

    Dazu passend das Kapitel ‚Unterwachung oder Die Kunst, Vorgesetzte zu lenken‘ (Luhmann 2016, S. 90 ff.).

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Loew, L. (2021). Die psycho-imaginären Grenzen der Organisation. In: Schröer, A., Köngeter, S., Manhart, S., Schröder, C., Wendt, T. (eds) Organisation über Grenzen . Organisation und Pädagogik, vol 29. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-33379-9_8

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