Zusammenfassung
Am Beispiel der Bewegung gegen die Privatisierung des Gesundheitswesens in El Salvador analysiert der Text Aufkommen, Mobilisierungskraft und Auswirkungen von sozialen Bewegungen. In El Salvador bildete sich in den Jahren 2002–2003 eine soziale Bewegung heraus, die es schaffte Gesundheitspolitik in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses zu rücken. Sowohl strukturelle als auch konjunkturelle Gründe trugen zur unerwarteten Größe und Mobilisierungskraft der Bewegung bei. Die Beschäftigten des Gesundheitswesens, insbesondere die Ärzteschaft, organisierten gemeinsam mit einem Bürgerbündnis gegen die Privatisierung des Gesundheitswesens große Demonstrationen und einen langen Streik. Günstige Gelegenheitsstrukturen wie die Unterstützung des Anliegens aus der Zivilgesellschaft und der Oppositionspartei FMLN kamen der Bewegung zu Gute. So wurden nicht nur eine Verschiebung der öffentlichen Meinung, sondern auch die Verhinderung der geplanten Privatisierung und ein bemerkenswerter Politikwechsel möglich.
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Literatur
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Tittor, A. (2023). Fallstudie: Bewegungen gegen die Privatisierung im Gesundheitswesen in El Salvador. In: Fischer, K., Hauck, G., Boatcă, M. (eds) Handbuch Entwicklungsforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-32946-4_32
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