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Unternehmen und ihre Rolle in der sozialökologischen Transformation: Zur Bedeutung von Verständnis, Bekenntnis und Strategie

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Transformation und Wachstum

Part of the book series: Sustainable Management, Wertschöpfung und Effizienz ((SMWE))

Zusammenfassung

Bestehende ökologische und sozioökonomische Herausforderungen erfordern eine gesellschaftliche Transformation in Richtung mehr Nachhaltigkeit. Dabei bilden Unternehmen eine potenzielle Akteursgruppe, um Transformationsprozesse anzustoßen oder zu verstärken. Grundvoraussetzungen dafür sind Offenheit zur Reflexion, ein Verständnis für komplexe, interdependente Herausforderungen und schließlich die Bekenntnis, einen Beitrag zur Veränderung leisten zu wollen. Erst in einem zweiten Schritt stellt sich die Frage nach möglichen Strategien und Aktionen. Welches Potenzial bergen Kleinstbetriebe, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) als Transformationsakteure? Welches Verständnis von Nachhaltigkeit und Wachstum haben sie und inwiefern bekennen sie sich dazu? Worin bestehen konkrete Unternehmensstrategien im Sinne einer sozialökologischen Transformation? Diese Fragen wurden im Rahmen einer explorativen Befragung von 71 KMU aus der Südtiroler Handwerksbranche behandelt. Die Ergebnisse zeigen, dass diese KMU Transformationspotenzial in sich tragen: Nachhaltigkeit wird als relevant empfunden, Wachstum spielt eine eher untergeordnete Rolle und Strategien der nachhaltigen Unternehmensführung werden in Ansätzen bereits verfolgt.

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Notes

  1. 1.

    Eine Erläuterung zu den 17 Nachhaltigkeitszielen ist unter folgendem Link zu finden: https://17ziele.de/ziele/17.html.

  2. 2.

    Siehe IMF-Seite: https://www.imf.org/external/datamapper/NGDP_RPCH@WEO/OEMDC/ADVEC/WEOWORLD.

  3. 3.

    Gemäß der offiziellen Definition der Europäischen Kommission werden als Kleinstunternehmen Unternehmen mit bis zu maximal neun MitarbeiterInnen und einem jährlichen Umsatz bzw. einer Bilanzsumme von weniger als zwei Mio. Euro bezeichnet. Kleinunternehmen hingegen sind Unternehmen, die die Anzahl von 49 MitarbeiterInnen sowie jährliche Umsatzzahlen bzw. eine Bilanzsumme von 10 Mio. Euro nicht überschreiten. Für mittlere Unternehmen gilt eine maximale Größe von 249 Angestellte und einen Jahresumsatz bzw. eine Bilanzsumme von max. 43 Mio. Euro. Außerdem gilt unabhängig von der Größe, dass maximal 25 % der Unternehmen im Fremdbesitz sein dürfen (Europäische Kommission 2003).

  4. 4.

    Eine mögliche Definition von Handwerksunternehmen lautet: „Ein Handwerksunternehmen ist ein Unternehmen, dessen Tätigkeit im Verzeichnis laut Artikel 9, das die Tätigkeiten "handwerklicher Natur" auflistet, aufgenommen ist und mindestens drei der folgenden Voraussetzungen erfüllt: a) die Fertigung der Güter und die Erbringung der Dienstleistungen erfolgen nicht vorwiegend serienmäßig, b) es gibt keine organisatorische Trennung in eine Produktions- und eine Verwaltungseinheit und folglich keine getrennte Führung der beiden Einheiten und der betreffenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, c) die Fertigung der Güter und die Erbringung der Dienstleistungen erfolgen nicht vorwiegend durch systematische Arbeitsteilung, d) die Aufträge werden in der Regel nicht zur Gänze an andere Unternehmen weitergegeben, e) die Fertigung der Güter und die Erbringung der Dienstleistungen erfolgen vorwiegend auftragsbezogen.“ (Autonome Provinz Bozen 2008).

  5. 5.

    Die Strategie der Konzentration sieht vor, dass sich Unternehmen durch eine Nischenpositionieren profitieren und sich so von der Abhängigkeit des volkswirtschaftlichen Wachstumsdrangs befreien können. Eine Nischenpositionierung entsteht durch eine Substitutionslücke und kann sich durch die Qualität, die verwendeten Technologien oder die räumliche Abgrenzung ergeben (Reichel 2017: 333). Die Möglichkeiten der absoluten Reduktion des Umweltverbrauches ist stark von der jeweiligen Tätigkeit und Branche abhängig (Reichel 2017: 334). Eine weitere Strategie besteht in der Renovation, also der Wiederinstandsetzung, und der Erneuerung und Lebenszyklusverlängerung von bereits bestehenden Produkten im Rahmen der Kreislaufwirtschaft (Reichel 2017: 335). Auch die Kollaboration von Unternehmen mit anderen Unternehmen oder KundInnen/KonsumentInnen wird von Reichel als wachstumsindifferente Unternehmensstrategie bezeichnet (Reichel 2017: 336).

  6. 6.

    Siehe dazu Eurostat: https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php?title=File:Number_of_enterprises,_persons_employed_and_turnover,_independent_enterprises_share_of_all_enterprises_with_fewer_than_250_persons_employed.png&oldid=393458#filelinks.

Literatur

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Habicher, D. (2021). Unternehmen und ihre Rolle in der sozialökologischen Transformation: Zur Bedeutung von Verständnis, Bekenntnis und Strategie. In: Pechlaner, H., Habicher, D., Innerhofer, E. (eds) Transformation und Wachstum . Sustainable Management, Wertschöpfung und Effizienz. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-32809-2_12

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