Zusammenfassung
„Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es“ (de Beauvoir, 1992, S. 334). Simone de Beauvoirs vielzitiertes Diktum zur allein kulturell geschaffenen sexuellen Identität der Frau war zum Erscheinungszeitpunkt des Textes 1949 revolutionär und begründete die vor allem in den späten 1960er und 1970er Jahren aufkeimende Gleichberechtigungsbewegung der Frau wesentlich mit. Der heutige Geschlechterdiskurs erweist sich als weitaus schillernder, vielseitiger und umfangreicher. Gleich geblieben ist den Fragen nach der sexuellen Identität jedoch, inwiefern diese biologisch vorgegeben oder kulturell bedingt sind, was als Sex determiniert und was als Gender durch eigenes Zutun oder fremden Einfluss form- und modifizierbar ist.
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Diese Beispiele führen Müller und Schilcher (2016) an (vgl. ebd., S. 22–23).
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v. Dall´Armi, J., Schurt, V. (2021). Einleitung. In: v. Dall'Armi, J., Schurt, V. (eds) Von der Vielheit der Geschlechter. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-32251-9_1
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