Zusammenfassung
Wissenschaftstheorie ist eine Reflexion auf die Bedingungen der Möglichkeiten und deren Grenzen, durch die methodisch verfahrende Forschungen empirische Wahrheit, Sinn und Bedeutung hervorbringen. Diese Definition ist im Ausgang von Pierre Bourdieu und Arbeiten zum „medizinischen Feld“ im Anschluss an Bourdieu (Schnell 2005, 2009) gebildet. Sie zeigt zugleich, dass es sich bei wissenschaftstheoretischen Überlegungen nicht um eine abstrakte Theorie handelt, die ohne Bezug zur Forschungspraxis auskommt. Vielmehr werden theoretische Überlegungen genutzt, um die fachspezifischen Methoden zu reflektieren. Nach einer Skizze des wissenschaftstheoretischen Grundverständnisses qualitativer Forschung, werden Eigenarten der randomisiert-kontrollierten Studie als quantitatives Forschungsdesign mit analytisch-logischem Paradigma betrachtet. Es ergeben sich daher andere Annahmen über erkenntnistheoretische Zusammenhänge, notwenige Maßnahmen zur Planung sowie Umsetzung des Studiendesigns und Gütekriterien als in der qualitativen Forschung. Auf diese Aspekte wird eingegangen.
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Schnell, M.W., Dunger, C. (2021). Randomisiert-kontrollierte Studien im Licht der Wissenschaftstheorie. In: Schnell, M.W., Schulz-Quach, C., Dunger, C. (eds) Entscheidungsfindung von professionellen Mitarbeitern in der Palliative Care. Palliative Care und Forschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-32167-3_1
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