Zusammenfassung
Der Begriff der Innovation hat in den letzten Jahren Karriere gemacht. Soziale Innovationen zielen auf die Neukonfiguration sozialer Arrangements - mit dem Ziel, soziale, ökologische oder technische Probleme (sei es Bildungsarmut oder den Klimawandel) besser zu lösen als dies auf der Grundlage etablierter Praktiken und Versäulungen möglich ist. Somit wird der Blick auf heterogene Akteure, Interdisziplinarität und Reflexivität gerichtet. Solidarökonomische Ideen gewinnen gerade vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Krisen an Überzeugungskraft und es finden sich in vielen Bereichen des Sozial- und Gesundheitswesen, der Energie- und Wasser- sowie der Lebensmittelversorgung neue kooperative und dezentral ansetzende innovative Lösungen. Insofern hat sich das Repertoire dynamischer Optionen für eine gesellschaftliche Kontextsteuerung durchaus erweitert. Wenn auch die netzwerkartige Verkoppelung unterschiedlicher Steuerungsmodi neue Problemlösungskompetenzen freisetzen kann, soll damit nicht ein Rückzug des Staates eingeläutet werden. Es geht vielmehr um die Komplementarität zwischen einer ermöglichenden Politik, einer verantwortungsbereiten und nachhaltigen Wirtschaft und kollektiv-solidarischen Organisationsformen. Eine solche nutzensteigernde Schnittstellendynamik zwischen dem Staat und außerstaatlichen Akteuren bildet sich bislang nur in Konturen ab, allerdings besteht angesichts einer zunehmenden Skepsis gegenüber simplen Ökonomisierungsstrategien derzeit die Chance, solche sozialinvestiven, nutzensteigernden Strategien stärker in die politischen und wissenschaftlichen Diskurse einzubringen.
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Heinze, R.G. (2020). Gesellschaftliche Innovationen als Transformationssteuerung. In: Gesellschaftsgestaltung durch Neujustierung von Zivilgesellschaft, Staat und Markt . Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-30907-7_7
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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