Zusammenfassung
In allen europäischen Ländern gewinnt die lokale Ebene als Versorgungs- und Mitwirkungsinstanz an Bedeutung. Der demografische Wandel trägt wesentlich dazu bei, da gerade die wachsende Zahl älterer Menschen eine starke Bindung an das Wohnumfeld hat und die Daseinsvorsorge dort stattfinden muss, wo die Menschen leben. Hinzu kommen Umbrüche in der Wirtschaftslandschaft: Die Digitalisierung führt zu einer Dezentralisierung von Leben und Arbeiten. Eine neue Sozialökonomie kooperativer Arbeitsformen und vernetzter Versorgung entsteht aber erst langsam, noch dominiert die politisch-institutionelle Fragmentierung. Eine integrierte, institutionell-plurale Steuerung auf dezentraler Ebene ist nicht selbstverständlich, sondern muss entwickelt werden. Die Coronakrise mit ihrem Katastrophenmanagement hat hier – autoritär verordnet – sicherlich Lernfortschritte mit Blick auf das digital vernetzte Arbeiten von zuhause bewirkt (Homeoffice) und manche Bremser von der Option überzeugt. Letztlich kollidiert innovative Politik aber immer mit der Macht status-quo orientierter Institutionen. Konfuse Zeiten, die zunächst einmal hohe Ansprüche an ein politisches Problemmanagement stellen, erlauben unter den veränderten Situationsbedingungen aber neue Wege, die über die Logik der normalen Politik hinausweisen. Im Rahmen einer Kontextsteuerung können sich integrierte Verbundsysteme entwickeln, die die traditionelle Abschottung überwinden, wenn sie sich als lernende Systeme begreifen.
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Heinze, R.G. (2020). Gestaltungsnetzwerke als Labore für institutionellen Wandel. In: Gesellschaftsgestaltung durch Neujustierung von Zivilgesellschaft, Staat und Markt . Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-30907-7_11
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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