Zusammenfassung
Der Beitrag fokussiert die berufsvorbereitende Bildung von jungen Erwachsenen. Er stellt die Frage, wie im Zusammenhang mit Smartphones pädagogische Ordnungen konstruiert werden und greift hierfür auf Überlegungen der Akteur-Netzwerk-Theorie und der Pädagogik der Dinge zurück. Für die Beantwortung der Fragestellung nutzt der Text videografisches Datenmaterial aus der Berufsvorbereitungspraxis und stellt zwei mit der Objektiven Hermeneutik analysierte Fälle dar, die ein konträres Bild zur Bedeutung des Smartphones für pädagogische Ordnungsbildung zwischen lernförderlichem Nutzen und Ablenkung zeichnen.
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Notes
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Für das konstruktive Feedback zu einer früheren Version dieses Textes danken wir den Herausgebern ganz herzlich.
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Das von Interreg Va geförderte dänisch-deutsche Handlungsforschungsprojekt JUMP (Laufzeit 2/2016–7/2020) zielte ab auf die Steigerung der beruflichen und sozialen Integration sozial benachteiligter, gering qualifizierter junger Erwachsener. Nähere Informationen unter: https://www.jump-projekt.eu/cms/profuture1/ [31.08.2020].
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Bei den teilnehmenden Bildungsträgern handelte es sich in Dänemark um Produktionsschulen und in Deutschland um Anbieter unterschiedlicher Maßnahmen der Berufsvorbereitung (vgl. hierzu auch Zick und Dehmel 2017, S. 4 f.).
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Europa-Universität Flensburg und Roskilde Universitet.
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Das untersuchte Feld zeichnet sich durch eine starke Heterogenität in den Berufsbiografien der Beschäftigten aus.
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Dass es sich um keltische Knoten handelt, ist nicht auf dem Videomaterial ersichtlich, konnte aber während der Datenerhebung im Feld wahrgenommen werden.
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Dehmel, L., Zick, S. (2020). Das Smartphone in der berufsvorbereitenden Bildung junger Erwachsener – Empirische Erkundungen aus praxistheoretischer Perspektive. In: Bettinger, P., Hugger, KU. (eds) Praxistheoretische Perspektiven in der Medienpädagogik. Digitale Kultur und Kommunikation, vol 6. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-28171-7_10
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