Zusammenfassung
Die Bundesgründerinnenagentur hat ihre Kampagne zur Förderung der Unternehmensnachfolge durch Frauen unter das Motto „Nachfolge ist weiblich!“ gestellt. Bei aller Gewissheit, die das Ausrufungszeichen suggeriert – die Rolle von Frauen in der Unternehmensnachfolge wird erst in jüngster Zeit verstärkt erforscht und kann weiterhin keineswegs als völlig klar gelten. Manch einer mag sagen, dass es aus wirtschaftlicher Sicht nicht darauf ankommt, wem ein Unternehmen gehört und von wem es geführt wird. Das ist grundsätzlich richtig. Falls sich aber Männer und Frauen in ihrem Verhalten in der Rolle des Übergebers/der Übergeberin oder des Nachfolgers/der Nachfolgerin unterscheiden, dann kann das Geschlecht des Übergebers/der Übergeberin und des Nachfolgers/der Nachfolgerin durchaus einen relevanten Einfluss auf die Volkswirtschaft haben. Angesichts des Forschungsstandes kann dieser Zusammenhang nicht abschließend geklärt werden. Auf der Basis eines Überblicks über den Stand der nach Geschlecht differenzierenden Forschung zur Unternehmensnachfolge in Deutschland soll jedoch im Folgenden eine erste Einschätzung abgeben werden.
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Im Gründerpanel des IfM Bonn werden potenzielle Gründer nur über einen bestimmten Zeitraum hinweg befragt. Wenn sie innerhalb dieses Zeitraums keine Gründung umgesetzt haben, werden sie nicht weiter befragt (Kay und Kranzusch 2012). Da Übernahmegründungen im Durchschnitt eine längere Umsetzungszeit benötigen als Neugründungen, werden Übernahmegründer womöglich seltener erfasst als Neugründer.
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Kay, R. (2020). Frauen in der Unternehmensnachfolge. In: Wiesehahn, A. (eds) Unternehmensnachfolge. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27455-9_4
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