Zusammenfassung
Duale Studienangebote erfreuen sich insbesondere im Sozial- und Gesundheitswesen in der Bundesrepublik Deutschland zunehmender Beliebtheit. Die Vorteile für potenzielle Studieninteressierte sind dabei vor allem die Möglichkeit, bereits während des Studiums berufspraktische Erfahrungen sammeln zu können, die finanzielle Unterstützung während des Studiums sowie vermeintlich höhere Arbeitsmarktchancen. Trotz oder gerade aufgrund des starken quantitativen Wachstums und der Vorteile dieses Studiensystems mehren sich allerdings auch kritische Stimmen, beispielsweise hinsichtlich der Überlastung der dual Studierenden und dem häufig mangelnden Transfer zwischen Theorie und Praxis. Der vorliegende Beitrag präsentiert einige ausgewählte Befunde aus einer Studierendenbefragung an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) zu den Themenschwerpunkten „Soziales Profil der Studierendenschaft“, „Einschätzung des Theorie-Praxis-Transfers“, „Belastungen“ sowie „Hintergründe von Studienabbrüchen“. Im Ergebnis zeigt sich, dass das duale Studium der Sozialen Arbeit an der DHBW durchaus eine „Öffnungsfunktion“ für Studierende aus nicht-akademischen Milieus hat, was allerdings vermutlich mit einer starken Orientierung an der Praxis einhergeht. Insgesamt wird der Theorie-Praxis-Transfer von den Studierenden zudem überdurchschnittlich positiv beurteilt. Im Vergleich zeigen sich aber auch besondere Belastungskonstellationen für diese dual Studierenden (z. B. hohe Entfernung zwischen Wohn- und Studienort). Die detaillierte Analyse von Studienabbrüchen verdeutlicht darüber hinaus eine hohe Heterogenität an Gründen und Bedingungsfaktoren.
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Rahn, S., Meyer, T. (2019). Duales Studium der Sozialen Arbeit – breite Zugangsmöglichkeiten, attraktiver Praxisbezug, hohe Arbeitsmarktchancen, aber auch besonders belastend?. In: Hess, S. (eds) Dual Sozialpädagogik studieren. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26718-6_11
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