Zusammenfassung
Es erscheint in methodischer Hinsicht bedenklich, das Erkenntnisproblem im Rahmen einer Anthropologie zu erörtern. Erkenntnis will Wahrheit erfassen, die objektiv gilt, unabhängig davon, wer sich um ihre Erkenntnis bemüht. Die Erde hat die Sonne umkreist, längst ehe es Menschen gab; und sollte es auf anderen Planeten vernunftbegabte Wesen geben, die weit älter sind als der Mensch, dann wäre das Gesetz, das diesen Umlauf der Erde bestimmt, auch für sie wahr, unabhängig von der Differenz der Orte, Zeiten und Lebensbedingungen und deshalb auch ganz unabhängig von der besonderen Lebensgeschichte der Menschen, in der ihre Vernunft ihre je eigene besondere Gestalt gewann. Alles, wovon die Philosophische Anthropologie spricht, scheint insofern erkenntnistheoretisch belanglos und darf sich nicht in die erkenntnistheoretische Argumentation einmischen, wenn der Wahrheitsbegriff nicht relativiert werden soll.
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Schaeffler, R. (2019). Die Philosophische Anthropologie und die Teilgebiete der Philosophie. In: Philosophische Anthropologie. Das Bild vom Menschen und die Ordnung der Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-25871-9_5
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