Zusammenfassung
Für Fachkräfte in der Erziehungsberatung sind digitale Medien, deren Stellenwert in Familien und ihre Bedeutung für die Familienmitglieder ein zunehmend wichtiges Thema. Sie spielen in allen Beratungssituationen eine Rolle, auch wenn sie zunächst nicht im Vordergrund stehen. In der Regel wird dabei von den Eltern der aus ihrer Sicht problematische Medienumgang ihrer Kinder thematisiert. Die Fachkräfte stellen fest, dass Schwierigkeiten in der Medienerziehung einerseits oft mit dem fehlenden Bewusstsein der Eltern für Ihre Vorbildrolle zusammenhängt, diese andererseits häufig Ausdruck für grundsätzliche Erziehungsschwierigkeiten sind. Fachkräfte fühlen sich oft nicht ausreichend kompetent, um Problematiken im Zusammenhang mit digitalen Medien in Beratungssituationen souverän zu bearbeiten. Hier sind kontinuierliche, strukturell verankerte, zielgruppenspezifische Unterstützungsformate notwendig.
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Notes
- 1.
Ausführlicher siehe Abschn. 5.2.
- 2.
Ein Überblick über die MoFam-Studie findet sich unter www.jff.de/mofam. Dort stehen alle Publikationen zum Download zur Verfügung.
- 3.
Die Angst, nicht mehr mitzubekommen, was die Peergroup macht und über kurz oder lang nicht mehr dazuzugehören, wird mit dem Begriff des „Fear of Missing Out“ (FoMO) beschrieben (vgl. Przybylski et al. 2013, S. 1841). Zur Bedeutung des FoMO im Rahmen der Handynutzung Jugendlicher vgl. Knop et al. (2015, S. 41 ff.).
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Eggert, S., Schubert, G. (2019). Facebook, WhatsApp und Co. – Digitale Medien in Familien und in der Sozialen Beratung. In: Rietmann, S., Sawatzki, M., Berg, M. (eds) Beratung und Digitalisierung. Soziale Arbeit als Wohlfahrtsproduktion, vol 15. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-25528-2_12
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