Zusammenfassung
Die Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO) gilt seit dem 25. Mai 2018 in der gesamten Europäischen Union als unmittelbar geltendes Datenschutzrecht. Mit ihr hat der Datenschutz jedenfalls in den Unternehmen zwischenzeitlich neue Aufmerksamkeit erhalten. Das gestiegene Interesse dürfte weniger mit einem gewandelten Image des Datenschutzes als mit einem massiv erhöhten Bußgeldrahmen, immateriellem Schadenersatz für Verletzungen des Datenschutzrechts und deutlich gestärkten Befugnissen der Datenschutzaufsichtsbehörden im Zusammenhang stehen. Das häufig mangelnde Störgefühl der Nutzer versucht die DS-GVO durch eine bessere Information der Betroffenen und durch mehr Transparenz der Verantwortlichen zu adressieren. Scheint die Meldung einer Datenschutzverletzung an die Aufsichtsbehörde zunächst ein ebenfalls eher bürokratisch anmutender Vorgang zu sein, so dürfte spätestens im Rahmen der Benachrichtigung der Betroffenen deutlich werden, dass es sich dabei auch um einen Vorgang mit einer öffentlichkeitswirksamen Dimension handelt. Daraus ergeben sich Anforderungen an die Unternehmenskommunikation. In diesem Beitrag werden die Voraussetzungen und Folgen der Melde- und Benachrichtigungspflicht im Falle von Datenschutzverstößen nach der Datenschutzgrundverordnung dargelegt und Hinweise gegeben, wie in der Praxis mit Datenschutzverstößen umzugehen ist und wie man sich auch in der Abteilung Unternehmenskommunikation auf solche Ereignisse vorbereiten kann.
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Literatur
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Schmieder, F. (2019). Der Datenschutzverstoß als Herausforderung für die Unternehmenskommunikation. In: Meißner, J., Schach, A. (eds) Professionelle Krisenkommunikation. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-25429-2_10
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