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Fremdheit – Zwischen Sakralisierung und Ressentiment

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Gewalt – Vernunft – Angst
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Zusammenfassung

Es mag banal erscheinen, wenn man betont, dass Fremdheit kein ontologisches Konzept darstellt. Fremdheit gibt es nicht ‚an sich‘. Was sich darunter verstehen lässt, ergibt sich nur im Verhältnis zu anderen Begriffen – wie etwa dem Eigenen oder dem Anderen. Das Eigene, das Andere und das Fremde lassen sich nicht unabhängig voneinander bestimmen.

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Notes

  1. 1.

    An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass die hier aufgezeigte schwierige Umgangsform mit dem Fremden auch das Konzept einer ‚bildenden Erfahrung‘, wie sie sich von Adorno (1962) her denken lässt, strukturiert. Auch hier geht es – gegenüber dem Gestus einer identifizierenden Welt- und Selbstverfügung – um eine doppelte Fremdheit. Und auch hier ist es die Rätselhaftigkeit von Welt und Anderen, die eine Befremdung des eigenen Selbstbehauptungs- und Identifizierungswillens ermöglichen kann (Schäfer 2017).

  2. 2.

    Es kann an dieser Stelle nur darauf hingewiesen werden, dass an dieser Stelle nicht zuletzt auch das Verhältnis von Sozialkritik und Ressentiment zu verhandeln wäre. Wenn die Vernunft nicht einfach unabhängig von den Leidenschaften gegeben ist, sondern selbst nicht zuletzt auf einer Leidenschaft (für eben diese Vernunft) beruht, dann wird man für den vernünftigen Standpunkt leidenschaftlich argumentieren müssen, ohne dass diese Argumente von jenen, die eben diese Leidenschaft nicht teilen, angenommen werden müssen. Dabei lassen sich Letztere nicht einfach als irrational klassifizieren, da sie ja nichts anderes machen, als sich a-rational zur Rationalität zu verhalten – wobei A-Rationalität auf beiden Seiten für das nicht schon durch die Rationalität von Argumenten determinierte Verhältnis zur Rationalität steht. Genau diese A-Rationalität wird in der Diskussion um das Ressentiment dort eingeholt, wo man von ihm als polemischem Konzept spricht.

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Schäfer, A. (2020). Fremdheit – Zwischen Sakralisierung und Ressentiment. In: Ecarius, J., Bilstein, J. (eds) Gewalt – Vernunft – Angst. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23582-6_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-23582-6_3

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-23581-9

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