Zusammenfassung
Der Unterrichtsgegenstand Geographie und Wirtschaftskunde, welcher seit Jahrzehnten österreichweit und an den allgemeinbildenden Schulen durchgehend in der Stundentafel der gesamten Sekundarstufe (5. bis 12. Schulstufe) verankert ist, zählt als wichtigstes Trägerfach der sozioökonomischen Bildung in Österreich. Nach zwei Paradigmenwechseln wird Wirtschaft als gesellschaftlich eingebettet und mitgestaltbar verstanden: Im Zentrum steht der in gesellschaftlichen Kontexten räumlich und wirtschaftlich handelnde Mensch. Dies wird anhand von Entwicklungslinien dokumentiert. Zusätzlich werden – aus einer größeren Studie exemplarisch – empirische Ergebnisse über die schulische Umsetzungspraxis dieser sozioökonomischen Bildung im Hinblick auf Beliebtheit bei Lehrenden und auf Interesse bei Lernenden dargestellt. Die Ergebnisse werden ebenso wie die Sinnhaftigkeit dieses in sozialwissenschaftlicher Tradition der ökonomischen Bildung stehenden Integrationsfaches Geographie und Wirtschaftskunde diskutiert, was in ein klares Plädoyer für das Fach mündet.
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Fridrich, C. (2018). Sozioökonomische Bildung an allgemeinbildenden Schulen der Sekundarstufe I und II in Österreich. In: Engartner, T., Fridrich, C., Graupe, S., Hedtke, R., Tafner, G. (eds) Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft. Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21218-6_4
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