Zusammenfassung
Wer nutzt social media im Wahlkampf? Die Professionalisierungsthese erwartet für die Nutzung sozialer Medien eine Homogenisierung aller KandidatInnen. Ausgehend von der Strategie der Partei- bzw. der Wahlkampfzentrale sollten alle KandidatInnen (bestimmte) Kanäle nutzen oder nicht. Eine stärker auf die individuelle Charakteristiken eingehende Perspektiven hingegen würde immer noch starke Unterschiede in der generellen Nutzung der sozialen Medien erwarten. Unser innovativer Datensatz zur Nutzung sozialer Medien von DirektkandidatInnen von CDU und SPD im NRW-Lantagswahlkampf 2017 führt zu Ergebnissen, die eher für die zweitere Perspektive sprechen. Wir finden zwar Indizien dafür, dass die Nutzung von Facebook grundlegend von einer zentralen Stelle vorgegeben wird. Im Gegensatz dazu ist die Nutzung von Twitter stark auf persönliche Faktoren der KandidatInnen zurück zu führen. Die Professionalisierung des Wahlkampfes im Bereich der social media-Nutzung wird also durch die Person der KandidatInnen eingeschränkt.
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Notes
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Wir verwenden in diesem Kapitel aus Gründen der Lesbarkeit das generische Maskulinum, schließen aber stets beide Geschlechter mit ein.
- 2.
Christian Lindner, der vom Balkon aus abends noch Fragen von WählerInnen via Facebook im Livechat beantwortet, ist hierfür ein eingängiges Beispiel.
- 3.
Zu den negativen Effekten von verstärkter Kommunikation im Netz vergleiche das aktuelle Sonderheft der Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft (Kneuer und Salzborn 2016).
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Schlipphak, B., Cordero, A., Terhaar, J. (2018). Zentral organisiert oder individuelle Vorlieben?. In: Schlipphak, B. (eds) Professionalisierte politische Kommunikation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20656-7_5
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