Zusammenfassung
In Deutschland führen unterschiedliche Bildungswege in die Erwerbstätigkeit. Für nichtstudienberechtigte Schulabgänger/-innen ist die duale Berufsausbildung nach wie vor der Königsweg. Ein Blick auf die letzten zehn Jahre zeigt aber auch, dass die duale Berufsausbildung gegenüber anderen nichtakademischen Wegen zu einem qualifizierten Berufsabschluss verloren hat, insbesondere dem Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesen. In der Folge wurden in der dualen Berufsausbildung nach BBiG/HwO weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen, wobei der Anteil der Neuabschlüsse mit Frauen besonders stark gesunken ist. Zusammen mit einem generellen Trend zur Höherqualifizierung ist es dadurch insgesamt zu Verschiebungen bei der Struktur der an der dualen Berufsausbildung Teilnehmenden gekommen.
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Notes
- 1.
Ein weiterer Unterschied zwischen der BIBB-Erhebung zum 30.09. und der Berufsbildungsstatistik zum 31.12. besteht in der Erfassung sog. Anschlussverträge. Während die Berufsbildungsstatistik sie als Neuabschlüsse mitzählt, werden sie von der Erhebung zum 30.09. separat erfasst.
- 2.
Zwar gibt es auch die Möglichkeit, ohne Hochschulzugangsberechtigung ein Studium aufzunehmen, jedoch ist dies quantitativ so gering, dass es an dieser Stelle vernachlässigt werden kann.
- 3.
Die Ausbildungen im Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesen sowie die vollzeitschulischen Ausbildungen an Berufsfachschulen werden im nationalen Bildungsbericht unter dem Begriff Schulberufssystem zusammengefasst (vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2016).
- 4.
Die Angaben beziehen sich auf die Gesamtzahl der Studienanfänger an deutschen Hochschulen. Für Bereinigungen um Bildungseinwanderer und -auswanderer vgl. Dionisius und Illiger 2017b.
- 5.
Angegeben ist jeweils die ANR auf Grundlage der erweiterten Nachfragedefinition. Das Ausbildungsplatzangebot setzt sich aus den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen sowie den bei der BA noch als unbesetzt registrierten Ausbildungsplätzen zusammen, die Ausbildungsplatznachfrage aus den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen und den bei der BA noch als suchend gemeldeten Bewerber/-innen. Die ANR gibt das Verhältnis der Ausbildungsplatzangebote je 100 Nachfragenden wider. Siehe hierzu Erläuterungen der Ausbildungsmarktbilanz BIBB-Datenreport 2017, S. 14–15.
- 6.
Berechnet wurde hier der Anteil der unbesetzten Ausbildungsplätze am Gesamtangebot. Im Kontext der Berufsbildungsberichterstattung wird dies nur für das betriebliche Angebot berechnet, was allerdings erst seit 2009 möglich ist (vgl. Matthes et al. 2017a).
- 7.
Siehe hierzu ebenfalls Erläuterungen der Ausbildungsmarktbilanz BIBB-Datenreport 2017, S. 14–15.
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Ebbinghaus, M., Krekel, E.M. (2020). Entwicklung und Struktur der Teilnehmenden in der dualen Berufsausbildung. In: Arnold, R., Lipsmeier, A., Rohs, M. (eds) Handbuch Berufsbildung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19312-6_9
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