Zusammenfassung
Schaut man sich dort um, wo berufliches Lehren und Lernen erfolgt, so wird erkennbar, dass das Konzept der Handlungsorientierung an allen Lernorten von der Berufsgrundbildung bis zu den Hochschulen angenommen und praktiziert wird. Praxisansätze gibt es in großer Zahl. Anders ist es mit der handlungstheoretischen Fundierung dieses Konzeptes.
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Notes
- 1.
Der Mensch hatte immer auch die Fähigkeit zum schöpferischen und zerstörerischen Handeln. Berufliches Handeln ist in unserem Verständnis allerdings systematisch und konstruktiv.
- 2.
Inwieweit sich Dewey und Kerschensteiner gegenseitig beeinflusst haben, ist in der Erziehungswissenschaft umstritten.
- 3.
Eigenes Tun als höchste Sinneserfahrung wies bei solchen Untersuchungen die besten Werte auf.
- 4.
In der DDR war man Ende der 1980er-Jahre davon ausgegangen, dass Tätigkeiten in den Mittelpunkt unterrichtlicher Bemühungen in der Berufsausbildung gestellt werden sollten. Dort wurden die Tätigkeitsorientierung und „die Entwicklung der Persönlichkeit durch Tätigkeit“ (Wolfram und Gatsche 1990, S. 511) thematisiert.
- 5.
Angesichts dessen, dass sich die Handreichungen stark an der Rahmenvereinbarung über die Berufsschule von 1991 orientierten, lag hierin eine deutliche Weiterentwicklung. In der Rahmenvereinbarung von 1991 war der Kompetenzbegriff nur einmal vorgekommen (s. KMK 1991, S. 2).
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Herkner, V., Pahl, JP. (2020). Handlungsorientierung in der Berufsbildung. In: Arnold, R., Lipsmeier, A., Rohs, M. (eds) Handbuch Berufsbildung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19312-6_17
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