Zusammenfassung
Obwohl es im 19. Jahrhundert für das mittlere und gehobene Bürgertum als oberste Prämisse galt, das gesellschaftliche Prestige durch kulturelles Engagement z.B. in Form von Kunstbesitz zu steigern (vgl. Kuhrau 2005), übertrug man dem Künstler nach wie vor die besondere Rolle des kreativen Außenseiters der Gesellschaft, der ein bohemienhaftes Leben führt. Diese bürgerliche Projektion bot den Künstlerfürsten fruchtbaren Nährboden für aufwendig inszenierte Selbstdarstellungen, die sich verstärkt in repräsentativ ausgestatteten und mit auf gesellschaftliche Außenwirkung bedachten Künstlerhäusern und Ateliers widerspiegeln. Neben einer exquisiten Kunstsammlung bedurfte es somit eines architektonischen und kunsthandwerklich angemessenen Umfeldes (vgl. Hol-Slodczyk 1985; Joachimides 2001).
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Dlugaiczyk, M. (2018). Showrooms & Think tanks – Atelierinszenierungen als Vermarktungsstrategien. In: Hieber, L. (eds) Gesellschaftsepochen und ihre Kunstwelten. Kunst und Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18468-1_9
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