Zusammenfassung
In diesem Zitat aus dem Ankündigungstext für den Bundeskongress Soziale Arbeit 2015 wird insbesondere die zunehmende Individualisierung und Moralisierung sowohl der Ursachen von Konflikten sowie deren Bearbeitung im Rahmen einer auf Verhaltenssteuerung reduzierten Sozialen Arbeit kritisiert, die auf die Aktivierung der Individuen und deren Eigenverantwortung zielt – sowohl mit Unterstützung als auch mit Disziplinierung und Zwang.
Wesentliche Grundlagen dieses Aufsatzes sind bisherige Auseinandersetzungen mit dem Wandel der Profession Sozialer Arbeit, ihrer Adressat_innenkonzepte und Problemdefinitionen im Kontext der Transformation des Wohlfahrtsstaates zu einem aktivierenden (v. a. Lutz 2011 und 2016). Daraus entnommene Passagen sind hier nicht gesondert gekennzeichnet.
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Lutz, T. (2018). Wandel der Sozialen Arbeit: von der Pathologisierung zur Responsibilisierung. In: Anhorn, R., Schimpf, E., Stehr, J., Rathgeb, K., Spindler, S., Keim, R. (eds) Politik der Verhältnisse - Politik des Verhaltens. Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit, vol 29. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17954-0_25
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