Zusammenfassung
Ergiebige und tragfähige qualitative Forschung entsteht nicht daraus, dass man sich vor allem an alle Vorschriften hält, die sich auf Datenerhebung, Auswahl von untersuchten Sachverhalten und Auswertungsformen beziehen. Stattdessen müssen die einzelnen Forschungsschritte in erster Linie im Hinblick auf die jeweilige Forschungsfrage zugeschnitten sein und natürlich auch problemadäquat verwendet werden.
Das Forschungsverfahren der Grounded Theory lässt der Forscherin und dem Forscher dabei besonders viele Freiheiten. Im Vergleich zu den gängigen Formen quantitativer oder standardisierter Empirie, die nach dem Prinzip des Messens vorgeht, verlangt die Grounded Theory allerdings ein grundlegendes Umdenken. Grounded Theory lässt sich am besten – und diese Perspektive entwickelt und betont der vorliegende Beitrag – als eine Folge von Einzelfallstudien verstehen, die in einem inneren Zusammenhang stehen und am Ende im Hinblick auf die Forschungsfrage einerseits eine Reihe von Typen generiert, die andererseits durch die gleichzeitig entwickelte Theorie verstanden bzw. erklärt werden. Dies wird hier im Hinblick auf die Basisprinzipien, die der Grounded Theory zugrunde liegen, erläutert. Ferner wird gezeigt, wie man damit einerseits zu neuen Theorien, und andererseits zu verallgemeinerbaren Schlussfolgerungen gelangen kann.
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Krotz, F. (2018). Grounded Theory als integrierte Folge von Einzelfallstudien. In: Pentzold, C., Bischof, A., Heise, N. (eds) Praxis Grounded Theory. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15999-3_3
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