Zusammenfassung
Das Problem der Notwendigkeit eines selektiven Bezugnehmens auf die beobachtete Situation wird in diesem Beitrag zum Ausgangspunkt einer methodologischen Reflexion videographischer Interaktionsanalysen gemacht. In einer rekonstruktiven Wendung dieses Problems wird vorgeschlagen, die Analyse auf die Kriterien des Auswählens zu fokussieren, an denen sich die Interaktionsbeteiligten im beobachteten Geschehen orientieren. Erziehungswissenschaftlich bedeutsam ist ein solcher videogestützter Blick auf die soziale Ordnung des Umgangs mit Selektivität, weil mit ihm das pädagogische Phänomen der Aufmerksamkeit als ein interaktiv hervorgebrachtes Geschehen empirisch erschließbar wird.
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Dinkelaker, J. (2018). Selektion und Rekonstruktion. In: Moritz, C., Corsten, M. (eds) Handbuch Qualitative Videoanalyse. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15894-1_9
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