Zusammenfassung
Dinah Kohan stellt in ihrem Beitrag die Frage, ob Umstände der Migration und der Behinderung zwangsläufig zu einer doppelten Belastung führen. Auf Grundlage von qualitativen Interviews mit russischsprachigen und jüdischen Migrantinnen und Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion wird aufgezeigt, wie diese ihre Lebensbedingungen gestalten und mit welcher Haltung sie aktuelle Lebensumstände bewältigen. Zum einen kommt die Autorin aufgrund der Komplexität der Erfahrungen von Betroffenen zu dem Ergebnis, dass nicht zwangsläufig von einer zusätzlichen Belastung durch die Migration gesprochen werden kann. Des Weiteren benennt sie aus ihrer praktischen Arbeit bei der Zentralen Wohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. wichtige Handlungsempfehlungen (wie z.B. den Aufbau muttersprachlicher Selbsthilfegruppen), die kulturunabhängig die Selbstständigkeit von Betroffenen und ihren Angehörigen fördern.
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Literatur
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Kohan, D. (2019). Migration und Behinderung – Eine doppelte Belastung?. In: Westphal, M., Wansing, G. (eds) Migration, Flucht und Behinderung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15099-0_3
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