Zusammenfassung
Politiker sehen sich mit einer launischen Wählerschaft konfrontiert, deren Meinungsschwankungen nahezu nicht kalkulierbar sind. Die Diagnose dieser Volatilität wird im Beitrag einer ideengeschichtlichen wie philosophischen Betrachtung unterzogen. Jenes hochgradig dynamische und teilweise widersprüchliche Verhalten lässt sich auch in aktuellen, als progressiv auftretenden sozialen Bewegungen und den dort umkämpften Begriffen und Konzepten wiederfinden – so auch in der diversity-Debatte und deren intellektuellen Mediationsversuchen von Judith Butler. Jedoch steht diese politische Strömung vor ihrem eigenen Widerspruch: die theoretische Tradition, welche ihren Forderungen am ehesten zur Geltung verhelfen würde, der Liberalismus, stößt auf größte Ablehnung, weil die Konstruktion der Subjektivität als Überforderung durch zu viel Metaphysik und zu viel Selbstzwang und damit als aussichtslos empfunden wird. Was bleibt, sind neue Narrationen, welche eine aufklärerische politische Philosophie dann doch wieder in Argumente zu übersetzen vermag, die auch von den Ungläubigen der jeweils neuesten sozialen Mikrobewegungen nachvollzogen werden könnten.
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Literatur
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Reese-Schäfer, W. (2017). Die aktuelle Diversitätsdebatte: Schwierigkeiten mit dem Traum von der Universalität. In: Amberger, A., Möbius, T. (eds) Auf Utopias Spuren. Technikzukünfte, Wissenschaft und Gesellschaft / Futures of Technology, Science and Society. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-14045-8_16
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