Kurzzusammenfassung
Die Teilung Deutschlands wurde wohl an keiner anderen Stelle so deutlich spürbar wie in Berlin und den unmittelbar an der Grenze gelegenen Kreisen, so auch im Westen Sachsen-Anhalts. Insbesondere die Einrichtung einer fünf Kilometer breiten Sperrzone im Jahr 1952 beeinflusste das Leben der Einwohner in den Grenzkreisen massiv, vor allem infolge der Zwangsausweisung Hunderter Menschen und der Notwendigkeit, jeden Besuch von Freunden oder Verwandten behördlich genehmigen zu lassen. Das Misstrauen untereinander wurde zudem dadurch genährt, dass über das für die DDR ohnehin übliche Maß hinaus akribisch beobachtet und berichtet wurde und sich zahlreiche Einwohner der Grenzkreise als Helfer der Grenztruppen zur Verfügung stellten.
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Kaltenborn, S. (2017). Leben mit der Grenze: die westlichen Kreise des heutigen Sachsen-Anhalt zwischen 1945 und 1990. In: Träger, H., Priebus, S. (eds) Politik und Regieren in Sachsen-Anhalt. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13689-5_5
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