Zusammenfassung
Dass die aktuelle Begeisterung für mehr Bürgerbeteiligung wenig demokratieförderlich sei, weil dadurch die politische Gleichheit zusätzlich beschädigt werde, gehört sicherlich zu den stärksten Gegenpositionen in der laufenden Debatte. Auf den ersten Blick scheint diese Gegenposition nur schwer zu widerlegen, denn Engagement und Beteiligung sind abhängig von Bildung und Ressourcen. Je anspruchsvoller die Beteiligungsformate, desto höher sind die erwartbaren sozialen Hürden. Dabei wird übersehen, dass dies keineswegs so sein muss. Einige der aktuellen Beteiligungsangebote sind sogar aus dem Motiv heraus entstanden, benachteiligten und beteiligungsfernen Bevölkerungsgruppen mehr politischen Einfl uss zu ermöglichen. Und sie sind darin, wie einschlägige Studien zeigen, durchaus erfolgreich. Es kommt also darauf an, politische Gleichheit als Gestaltungsauft rag für alle Formen der Beteiligung zu begreifen und ihr mehr Geltung in der Praxis durch die Stärkung sozialer Bürgerrechte zu verschaff en.
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Roth, R. (2016). Mehr Beteiligung bedeutet weniger Demokratie. Ein unlösbarespolitisches Paradoxon in der aktuellen Beteiligungsdebatte?. In: Glaab, M. (eds) Politik mit Bürgern - Politik für Bürger. Bürgergesellschaft und Demokratie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12984-2_4
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