Zusammenfassung
Dieses Kapitel analysiert die familiären und schulischen Hintergründe von Bildungskarrieren türkischstämmiger und muslimischer Jugendlicher der zweiten und dritten Generation. Dabei wird durch den empirischen Zugang aus der Perspektive von „erfolgreichen“ und „gescheiterten“ SchulabsolventInnen (anhand biografischer Interviews) sowie auch von Lehrkräften ein Verständnis für die verschiedenen Bildungsentscheidungen und Bildungskarrieren entwickelt. Der Beitrag kontrastiert dabei die Relevanz der Familie auf der einen Seite mit dem System „Schule“ auf der anderen Seite, um Prozesse der Statusvererbung und des sozialen Aufstiegs von türkischstämmigen Jugendlichen aufzuzeigen.
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Notes
- 1.
Der Anteil weiblicher Jugendlicher, die nach Pflichtschulabschluss die Schule verlassen, wird in Wien auf 16 Prozent (männliche Jugendliche 15 Prozent) geschätzt. In Tirol trifft es sogar auf jedes fünfte türkische Mädchen (20 Prozent) zu. Diese Zahlen beziehen sich auf das Schuljahr 2010/2011; diese Jugendlichen waren im darauffolgenden Jahr (2011/12) in keiner weiteren Ausbildungsinstitution angemeldet (Statistik Austria 2014, S. 185). Auf Bundesländerebene weisen weibliche und männliche türkische Jugendliche in Tirol die meisten „Vererbungsmerkmale“ auf.
- 2.
Besonders türkischsprachige ArbeiterInnenkinder sind in Wien überproportional in den Hauptschulen vertreten. Forschungen haben wiederholt darauf verwiesen, dass nicht-deutschsprachige Kinder im Vergleich zu deutschsprachigen Kindern Benachteiligungen in ihren schulischen Leistungen erfahren (Becker und Beck 2012, S. 139). 78 Prozent besuchen in Wien eine Hauptschule, während diese von immer weniger deutschsprachigen Kindern (31 Prozent) besucht wird (Statistik Austria 2014).
- 3.
„Freiheitliche Partei Österreichs“, die als rechtspopulistisch eingestuft wird.
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Kırçıl, S. (2016). Statusvererbung oder Aufstieg? Familiäre und schulische Erfahrungskontexte türkischstämmiger Jugendlicher im österreichischen Bildungssystem. In: Weiss, H., Ateş, G., Schnell, P. (eds) Muslimische Milieus im Wandel?. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12297-3_7
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