Zusammenfassung
Deutschlandweit berichten Mitarbeitende von Einrichtungen der sog. „niedrigschwelligen“ Wohnungslosenhilfe von obdachlosen EU-BürgerInnen, die ihre Angebote nutzen. Viele kommen hierher, um Arbeit zu suchen, verbrauchen ihre knappen Ersparnisse und enden auf der Straße. Ohne Wohnung finden sie keinen legalen Job und ohne Job keine Wohnung. Diese Veränderungen führen zu einer starken Nutzung der niedrigschwelligen Angebote im Hilfesystem für wohnungslose Menschen in Deutschland. In ihrer Eigenschaft als MigrantInnen gehören EU-BürgerInnen zu einem stark von Armut und Diskriminierung betroffenen Teil der Gesellschaft (vgl. Jordan 2012). Schwierigkeiten beim Zugang zum Arbeits- und Wohnungsmarkt verstärken die Gefahr von Obdachlosigkeit, Sprach- und Gesundheitsproblemen. Dies stellt das bestehende Hilfesystem vor enorme Herausforderungen.
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Literatur
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Graßhoff, J., Grosu, D., Manavska, D., Reichenbach, MT. (2016). MigrantInnen in der „niedrigschwelligen“ Wohnungslosenhilfe: Handlungsmöglichkeiten in prekären Situationen. In: Gillich, S., Keicher, R. (eds) Suppe, Beratung, Politik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12272-0_14
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