Zusammenfassung
Der deutsche Staat transformierte sich, der Deutsche Bund endete, als der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck (1815-98) im Jahr 1871 die Gründung des Deutschen Kaiserreichs nach drei siegreichen Kriegen Preußens und seiner Verbündeter forcierte: 1864 gegen Dänemark, 1866 gegen Österreich und 1870/71 gegen Frankreich. Von zentraler Bedeutung für katholische Kirche und Laien war in der Phase der Reichsgründung die Frage der Integration der „katholische[n] Schutzmacht“ Österreich in den aufziehenden deutschen Nationalstaat. Seit der gescheiterten Revolution 1848/49 hatte die Kirche zugunsten der großdeutschen Lösung Position bezogen. Deutscher und österreichischer Katholizismus teilten eine gemeinsame Tradition; zwischen 1850 und 1860 hatten die meisten deutschen Katholikentage in Österreich getagt. Die großdeutsche Lösung hätte der katholischen Kirche die Perspektive eines konfessionell paritätischen deutschen Nationalstaats geboten. Ab 1860 färbte sich die nationale – protestantische – Bewegung antiösterreichisch und antikatholisch.
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Scholz, B. (2016). Die Kirchen und das Deutsche Kaiserreich (1866/71-1918). In: Die Kirchen und der deutsche Nationalstaat. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11508-1_5
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